"Heute ist es auf jeden Fall nicht gut gelaufen", lautete nach der Qualifikation zum Großen Preis von Großbritannien das ernüchternde Urteil von Nick Heidfeld. "Gestern war es schon für alle schwierig und da haben wir schon gesehen, dass wir Probleme mit dem neueren Heckflügel haben. Heute morgen hatten wir dann leider immer noch Probleme damit", erklärte der Deutsche die Gründe für das schlechte Abschneiden von Lotus Renault in England.

"Das hat es eigentlich unmöglich gemacht, vor dem Qualifying irgendetwas mit dem Set-Up zu machen und dadurch war es im Qualifying dann so, dass wir einen anderen Flügel montiert haben, der funktioniert hat", sagte Heidfeld. Der Zeitverlust habe sich aber natürlich negativ ausgewirkt. "Es hat mit Sicherheit nicht geholfen, dass wir bis dahin nicht eine Sache am Set-Up und an der Balance machen konnten. Nichts desto trotz dachte ich, dass wir im Qualifying eine passable Leistung hinkriegen könnten - aber Platz 16 ist natürlich schlecht", meinte der Mönchengladbacher frustriert.

Eine eindeutige Ursache für den Leistungsabfall konnte Heidfeld nicht ausmachen - es gäbe wohl viele Faktoren. "Der Regen hat die Vorbereitungen erschwert, aber eigentlich war das Auto gar nicht so schlecht zu fahren - wir konnten das nur irgendwie einfach nicht nützen", erklärte der 34-Jährige, der anfügte: "Im Moment weiß ich nicht, wo der Rückstand herkommt." Dabei bereitete nicht nur der Zeitverlust auf Stallgefährte Petrov, der seinem Teamkollegen über eine Sekunde abnahm, Heidfeld Kopfschmerzen. "Auch nach vorne hin. Wir sind 14. und 16., das ist gar nichts und mein Abstand zum Teamkollegen ist natürlich auch nicht das, was ich mir wünsche", ärgerte sich der Lotus-Pilot.

Nicht zu viel diskutieren

Das Bild trügt - bergauf ging es bei Nick Heidfeld und seinem Team in Silverstone mit Sicherheit nicht, Foto: Lotus Renault
Das Bild trügt - bergauf ging es bei Nick Heidfeld und seinem Team in Silverstone mit Sicherheit nicht, Foto: Lotus Renault

Hoffnung auf Besserung am Sonntag hatte Heidfeld wenig. "Leider waren wir das ganze Wochenende über nicht sonderlich schnell unterwegs, also können wir jetzt auch nicht sagen, dass es morgen im Rennen einfach besser läuft und wir leicht in die Punkte fahren. Das wird nicht der Fall sein", glaubte der Mönchengladbacher, der anfügte: "Man sollte sich da keine unrealistischen Hoffnungen machen, sondern einfach probieren, morgen ein gutes Rennen zu fahren." Das Fazit lautete deshalb: "Es scheint ein schwieriges Wochenende für uns zu sein. Trotzdem sollten wir den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern versuchen, das Beste herauszuholen - mal sehen, was es dann wird."

Zum Thema des Tages, den Auswirkungen der Diffusor-Einschränkungen, wollte Heidfeld nicht zu viel spekulieren. "Es ist schwierig das hier zu vergleichen. Wir haben zwar über das Wochenende ein paar Änderungen gesehen, weil da ja offensichtlich immer noch Diskussionen sind oder waren, aber es war nie so dramatisch, dass man sagen könnte: "Das war davor viel besser als jetzt." Ich kann also nicht sagen, dass sich das Auto jetzt dramatisch schlechter anfühlt", stellte der Lotus-Pilot klar, fügte jedoch auch hinzu: "Wir verlieren mit Sicherheit Abtrieb, aber es fühlt sich nicht so an, als würde es unseren Rückstand erklären."

Interessiert sei er an der in Silverstone bestimmenden Thematik, trotz aller Zurückhaltung, aber dennoch. "Ich versuche schon in etwa mitzukriegen, was da los ist. Ich versuche aber auch, nicht sonderlich viel mitzudiskutieren, weil das hier doch ein großes Thema ist. Da probiere ich eher, mich auf das aus meiner Sicht Wesentliche zu konzentrieren", verriet Heidfeld, der dann aber doch noch eine kurze Einschätzung abgab. "Es sieht schon so aus, als hätte sich etwas geändert. Ferrari ist bisschen weiter vorne, McLaren bisschen weiter zurück", meinte der Deutsche, dem noch ein Detail aufgefallen war: "Sauber sieht auch besser aus - die Ferrari-Motoren also."