Das Diffusor-Chaos ist perfekt: Nachdem die FIA am Freitagvormittag den Renault-Partnerteams zugestand, trotz des vorherigen Verbots, die Drosselklappen bis zu 50% zu öffnen, nahm Charlie Whiting das Urteil am Samstag nach langen Diskussionen am Freitagabend wieder zurück. So dürfen die Renault-Motoren nun doch nicht wie geplant bis zu 50% Gas geben, wenn der Fahrer vom Pedal geht.

Gleichzeitig sollen die Mercedes-Teams ihren Vorteil behalten dürfen, aus Zuverlässigkeitsgründen Benzin einzuspritzen. Beide Wege helfen dabei, den Diffusor mit Auspuffgasen anzublasen und dadurch mehr Abtrieb zu erzeugen.

Renault hatte nach der Entscheidung zugunsten von Mercedes ebenfalls beantragt, aus Standfestigkeitsgründen bis zu 50% öffnen zu dürfen. Das erkannte die FIA am Freitag angesichts der Daten von 2009 an. Red Bull kündigte bereits an, mit Rennleiter Charlie Whiting über die neuerliche Wendung zu sprechen. Die Schlange vor den Räumen der Rennleitung dürfte an diesem Wochenende nicht mehr kürzer werden...

Als Begründung für die Zurücknahme der gestern erteilten Zugeständnisse an Renault gab die FIA an, dass alle Informationen, die nach Donnerstag 10:00 Uhr unterbreitet wurden, für dieses Event nicht mehr zulässig seien. Um 11:30 Uhr Ortszeit berief Charlie Whiting zudem eine außerordentliche Sitzung der Technischen Arbeitsgruppe in der Race Control in Silverstone ein, auf der über das Regelchaos diskutiert wird.