Jenson Button klagte, Lewis Hamilton murrte. Valencia war einfach nicht das Wochenende der McLaren-Piloten. "Wir haben uns dort unter Wert geschlagen", räumt Technikchef Jonathan Neale mit etwas Abstand ein. Auf einer Runde habe die Pace gestimmt, aber über die Distanz gab es Probleme mit den Reifen, die Red Bull und Ferrari besser lösten.

"Wir haben nicht unser volles Potential gezeigt und deshalb sehe ich Valencia als einen Ausrutscher an", betont Neale. Einen Ausrutscher, den McLaren beim Heimrennen in Silverstone wettmachen möchte. "Wir haben den Preis dafür gezahlt, aber ich bin nicht besorgt, was unsere Konkurrenzfähigkeit in Silverstone angeht."

Um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen, bringt McLaren eine Reihe Updates mit. Die größte Veränderung ist jedoch das Verbot des Zwischengases und des "warm angeblasenen Diffusors". Neale geht davon aus, dass alle Teams davon mehr oder weniger betroffen sein werden.

Druck auf Red Bull ausüben

Wie stark der Einfluss der Regeländerung ist, werde man wahrscheinlich erst am Samstag sehen. Schon jetzt steht aber fest, dass McLaren einige Entwicklungsprogramme umplanen oder gar stoppen musste, um den neuen Regeln nachzukommen.

"Red Bull hatte bislang ein überlegenes Paket, aber das einzige andere Team, das zwei Rennen gewonnen hat, sind wird", gibt Neale die WM-Schlacht noch nicht geschlagen. "Die Unsicherheit über die neuen Motorenregeln macht das Wochenende sehr interessant und könnte die Saison noch einmal spannend machen."

So habe Red Bull noch immer einen Vorteil, ganz besonders im Qualifying, aber selbst die Konkurrenz habe zuletzt mehrmals zugegeben, dass McLaren im Rennen das schnellere Auto besessen habe. "Wir werden den Druck aufrechterhalten."