Nachdem vorige Woche bereits die FIA in einer Aussendung betont hatte, dass die Fans keine Sorgen haben müssten und die 1,6 Liter V6-Turbos ab dem Jahr 2014 einen Formel 1 würdigen Sound machen werden, haben das nun auch einige leitende Mitarbeiter in Formel-1-Teams bestätigt. So erklärte etwa Renault-Technikdirektor Rob White, dass sich die neuen Triebwerke nicht hinter den aktuellen Aggregaten werden verstecken müssen.

Es wird sehr laut

"Zuerst muss man sagen, egal welche Motoren wir haben, die Formel 1 wird die Königsklasse des Motorsports bleiben. Die Autos werden die Schnellsten auf einer abgeschlossenen Strecke sein und es wird nicht so sein, dass nur weil wir Benzin sparen und Rennen mit weniger Benzin haben werden, die Autos kaputtgehen oder ohne Benzin liegen bleiben werden. Sie werden auch nicht wie Einkaufswägen sein. Diese Motoren werden sehr laut sein. Sie werden sehr hoch drehen", erklärte White laut Autosport.

Vor allem weil es nur einen Turbolader und trotz sechs Auspuff-Auslässen nur ein Endrohr geben wird, soll der Sound nach seiner Meinung sehr beeindruckend und hochfrequent werden. "Die Regeln sehen so aus, als bewegten sie sich Richtung 15.000 Umdrehungen pro Minute und die Limitierung des Benzinflusses beabsichtigt, die Operations-Geschwindigkeit dieser Motoren in den oberen Bereich davon zu bringen, nicht in den unteren. Es gibt da ein Detail in den Regeln, das es für die Motorleute interessant macht, die Umdrehungen pro Minute über 10.000 oder 11.000 zu bringen, wohingegen die Motoren bei der alten Version der Regeln wohl dort geendet hätten."

Besser als früher

White gab aber vor allem zu bedenken, dass wohl viele Leute verschiedenste Motoren aus verschiedenen Äras gehört hätten und dabei sei man nie enttäuscht worden. "Das werden immer noch sehr, sehr hoch drehende Motoren sein - die Kurbelwelle hat ein maximales Limit von 15.000 Umdrehungen pro Minute -, aber es gibt andere Teile in diesem Motor, die viel schneller sein werden. Ich bin absolut überzeugt, dass die Motoren ein Geräusch machen werden, das der Formel 1 würdig ist und es wird besser sein als bei einigen früheren Formel-1-Generationen. Der einzige Weg, den identischen Sound der aktuellen Motoren zu haben, wäre es, die aktuellen Motoren zu behalten", erklärte White.

Jean Francois Caubet hatte schon am Vierzylinder gefallen gefunden, Foto: Sutton
Jean Francois Caubet hatte schon am Vierzylinder gefallen gefunden, Foto: Sutton

Renault Sport Managing Direktor Jean Francois Caubet fügte dem hinzu, dass man bereits einen Vierzylinder-Motor auf dem Prüfstand gehabt hatte und der Sound beinahe gleich wie bei einem V8 war, der mit 12.000 bis 14.000 Umdrehungen pro Minute drehte. "Mit dem V6 mit nur einem Endrohr wird der Sound sehr gut", betonte Caubet. Für Williams-Vorstand Adam Parr wäre es nun vor allem wichtig, dass die Motoren-Kritiker endlich verstummen, denn seiner Meinung nach war vor allem die Kritik bezüglich das Sounds fehlgeleitet.

Eine neue Dimension

So mahnte er davor, dass man Dinge nur verkompliziere, wenn man Dinge heruntermache, die man tue und auch die Gründe, warum man sie mache. "Was wir alle tun sollten, ist da rauszugehen und zu sagen, warum das ein positiver Schritt nach vorne für den Sport ist. Das ist toll für die Rennpromotoren, toll um neue Zuschauer anzulocken. Im Fernsehen wird es genauso fantastisch bleiben wie jetzt und der Sport wird eine völlig neue Dimension erhalten", sagte Parr.

Als einziges Problem erachtete er, dass die V6-Motoren nicht schon früher beschlossen worden sind. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn man sich schon vor einem Jahr darauf geeinigt hätte. "Ich bin sehr für umweltfreundliche, straßenrelevante und futuristische Technologie. Ich respektiere die Tatsache, dass es gut klingen muss und es ein toller Rennmotor sein muss. Ich nehme an, der V6 wird die Kritiker dahingehend zufriedenstellen. Letztendlich ist es aber so, dass wir rein elektrisch in der Boxengasse fahren werden, wir werden das energieeffizienteste Triebwerk haben, das je gebaut wurde - und das zählt. Ich bin begeistert, dass alle Hersteller einen Nenner gefunden haben."