In Valencia gab es nur einen Punkt. Das Team hatte sich eigentlich ein stärkeres Wochenende erwartet, oder?
Eric Boullier: Offensichtlich war es ein enttäuschendes Wochenende für uns. Die Ergebnisse haben unsere eigentliche Leistung und Hingabe nicht widergespiegelt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir nun verstanden haben, warum wir im Rennen zu langsam waren und packen die Probleme jetzt an der Wurzel an. Wir werden weiter alle sehr eng zusammenarbeiten und zusammenhalten und dadurch stärker.

In diesem Jahr gab es mehr Überholmanöver als in der Vergangenheit - ist das der Beweis, dass die Formel 1 in dieser Saison spektakulärer ist?
Eric Boullier: Ich weiß, dass die Medien in diesem Jahr mehr über Valencia geschrieben haben, als sonst. Es war vielleicht nicht so dramatisch, wie einige andere Rennen in diesem Jahr, aber ich denke dennoch, dass es eine gute Show war und wir konnten eine ausgezeichnete Standfestigkeit bei allen Teams beobachten. Es muss aber auch klar sein, dass nicht jedes Rennen so sein kann wie das von Montreal.

Wenn wir auf den Grand Prix von Großbritannien blicken, was braucht es um ein starkes Heimrennen zu haben?
Eric Boullier: Ich glaube, dass es für eine englische Firma und ein englisches Team sehr wichtig ist beim Heimrennen aufzutrumpfen, denn hier ist die Aufmerksamkeit noch mehr auf uns gelenkt. Zudem ist es eine Herausforderung wenn es um die Startaufstellung geht, denn natürlich wollen alle englischen Teams gut da stehen. Das Layout von Silverstone ist sehr gut und wir haben dort schon viele Überholmanöver erlebt, also können wir für dieses Jahr ein Spektakel erwarten. Wir freuen uns natürlich auf die neuen Anlagen, die für das I-Tüpfelchen sorgen sollten.

Besonders rosig waren die Aussichten für Eric Boullier und Lotus Renault in den letzten Rennen im Vergleich zum Saisonstart nicht, Foto: Sutton
Besonders rosig waren die Aussichten für Eric Boullier und Lotus Renault in den letzten Rennen im Vergleich zum Saisonstart nicht, Foto: Sutton

Was die neuen Regeln des Motorenmappings betrifft - welche Auswirkungen werden diese auf Silverstone haben?
Eric Boullier: Das ist keine einfache Angelegenheit, wir wissen noch nicht, wie sich das genau auswirken wird. Was aber klar ist, ist dass wir versuchen werden die Regeländerungen so gut wie möglich einzuschätzen und damit zu arbeiten. Alle Teams werden davon betroffen sein und es liegt an uns und den Ingenieuren bestmöglich mit den Änderungen umzugehen.

Silverstone ist für die schnellen Kurven bekannt - wird das Layout dem Auto liegen?
Eric Boullier: Wenn wir die Rennen von Monaco und Valencia in Betracht ziehen, können wir davon ausgehen, dass die schnellen Kurven dem Auto liegen.

Es sind bereits acht Rennen der Saison gefahren - wie lautet das Urteil für Lotus Renault GP bis hier her?
Eric Boullier: Ich habe gemischte Gefühle. Wir konnten einen sehr guten Start in die Saison hinlegen und ein paar Mal auf das Podium fahren, aber nun hatten wir ein paar Rennen in denen es nicht so lief und wir nicht das gebracht haben, was wir hätten bringen sollen. Wir wissen, dass wir darauf reagieren müssen, wir glauben zu wissen woran es liegt und was wir ändern müssen. Wenn unser Auto so gut ist, wie zu Beginn der Saison, dann muss es uns auch gelingen in den restlichen elf Rennen eine bessere Leistung abzuliefern. Wir müssen jetzt wirklich Druck machen, denn im Vergleich zu den anderen Teams haben wir nachgelassen.