Seit Mittwoch steht fest, dass die Formel 1 erst ab 2014 ein neues Motorenformat erhält, wenn der 1,6 Liter V6-Turbo den bisherigen V8 ablöst. Davor hatte es lange Diskussionen gegeben, weil eigentlich schon beschlossen war, dass ab 2013 ein Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum zum Einsatz kommt. Laut Adrian Newey hätte diese ganze Phase der Streitereien leicht vermieden werden können. So meinte der Red Bull Technikchef, dass sich der World Motor Sport Council im vergangenen Dezember für den Vierzylinder entschieden hätte, weil Audi angedeutet haben soll, dass so eine Lösung dazu führen könnte, dass das Unternehmen in die Formel 1 einsteigt.

Seitdem hat Audi allerdings klargemacht, dass man eher nicht an der Königsklasse interessiert ist. "Die ursprüngliche Entscheidung der Arbeitsgruppe Motor war ein Vierzylinder-Turbo, der 2013 kommen sollte. Der große Antreiber dahinter war Audi. Sie sagten, sie würden in den Sport einsteigen, wenn es einen Vierzylinder-Turbo gäbe und daher stimmten alle zu, um Audi an Bord zu holen. Schließlich entschieden sie, dass es sie doch nicht interessiert, vielen Dank, und wir hingen bei einem Vierzylinder-Turbo fest", erzählte Newey.

Und dann begannen anscheinend die Gespräche, um das Motorenformat möglicherweise doch noch zu ändern. Laut Newey ist die Entscheidung für den V6 nun auch aus Ingenieurs-Sicht interessanter. "Wenn man es als Ingenieur betrachtet, so ist ein Vierzylinder-Turbo kein schöner Motor für den Einbau - man muss da praktisch einen räumlichen Rahmen herum bauen; man kann ihn nicht richtig strukturell machen. Ein V6-Rennmotor ist ein viel besserer Motor, um ihn zu verpacken. Das wird jetzt der Motor für 2014.