Bernie Ecclestones prall gefüllter Rennkalender platzt aus allen Nähten. Dass der F1-Boss immer danach bestrebt ist Rennen einzusparen, um Platz für neue, finanziell ertragreichere Events zu finden, ist kein Geheimnis. Der nächste Grand Prix auf dem Prüfstand soll nun das Rennen in Barcelona sein. Spanien ist derzeit das einzige Land mit zwei Formel-1-Grand Prix - das könnte sich in Zukunft schon bald ändern.

Die Offiziellen der Veranstaltungen auf dem Circuit de Catalunya und des Hafenrennens in Valencia hielten den Ball zunächst zwar noch flach, die ersten lokalen Radiosender vermeldeten am Dienstag aber bereits das Aus für den Barcelona-GP. Damit wäre Valencia 2012 das einzige Rennen auf spanischem Boden. Bernie Ecclestone hatte auch schon früher und im Bezug auf Italien, wo neben Monza auch noch ein Stadt-Rennen in Rom veranstaltet werden sollte, erklärt, dass in Zukunft ein Rennen pro Land das Maximum sei.

Gebühren als Gretchenfrage

Das Gleiche gilt nun auch für die iberische Halbinsel. Die Verantwortlichen des Circuit de Catalunya sollen sich bei dieser Entscheidung nun selbst ins Abseits manövriert haben, indem sie Ecclestone am Rande des Valencia-GP mitgeteilt haben sollen, nur noch niedrigere Gebühren für die Austragung ihres WM-Laufs bezahlen zu wollen. Valencia sei hingegen dazu bereit sein, auch weiterhin 20 Millionen Euro auf den Tisch zu legen - einzige Bedingung: Ein Datum, das früher im Rennkalender liegt, als das momentane Rennen im Juni.

Über Zuschauermangel muss man sich keine Sorgen machen - auch in Barcelona strömen immer viele Fans an die Strecke um ihren Helden Fernando Alonso zu sehen, Foto: Sutton
Über Zuschauermangel muss man sich keine Sorgen machen - auch in Barcelona strömen immer viele Fans an die Strecke um ihren Helden Fernando Alonso zu sehen, Foto: Sutton

Offiziell wird wird die Angelegenheit aber noch heruntergespielt. "Beim letzten World Motor Sport Council wurde der Rennkalender für 2012 ratifiziert und Barcelona hat ein Datum erhalten", sagte Carlos Gracia, der Präsident des spanischen Motorsportverbands. "Ich denke, dass zwei Rennen perfekt nebeneinander existieren können", so der Spanier. Auch Salvador Servia, Streckenchef des Circuit de Catalunya blieb Angesichts der Gerüchte ruhig. Er erklärte der Marca, dass die Spekulationen nur erfunden seien.

"Spanien hat gerade erst zwei erfolgreiche Grand Prix abgehalten - alles andere sind, wie ich hoffe, nur Gerüchte", sagte der Spanier. "Ich glaube irgendjemand hat gesagt: "Ich will, dass das passiert." Und jemand anders hat dann gesagt: "Das wird passieren." Aber für das nächste Jahr gibt es bereits ein Datum", spielte Servia die Meldungen herunter.