Jenson Button war nach seinem sechsten Platz in Valencia natürlich nicht zufrieden. "Ich bin enttäuscht. Ich hatte zwar einen passablen Start, aber das Feld staute sich vor der zweiten Kurve und ich hing auf der Außenseite fest, wo ich meinen Platz an Nico verloren habe", erklärte der Brite nach dem Rennen. Den Deutschen wieder zu überholen, sei danach gar nicht so einfach gewesen.

"Ich hatte auf der Geraden nicht genügend Höchstgeschwindigkeit um ihn einfach zu überholen, aber ich habe dann spät gebremst und ihn in der zweiten Kurve bekommen - das hatte er wohl nicht erwartet", meinte Button. "Das war dann aber auch schon der Höhepunkt meines Rennens, denn ab da wurde es ziemlich langweilig", erklärte der Brite, der anfügte: "Wir waren nicht davon ausgegangen, dass die harten Reifen hier besonders gut funktionieren würden."

Besseres Rennen erwartet

"Deshalb haben wir die weichen Pneus immer so lange wie irgendwie möglich ausgequetscht, sie daher aber auch schonen müssen", so Button, der angab Probleme mit dem Heck und nur wenig Traktion gehabt zu haben. "Dann ist mir nach der Hälfte des Rennens auch noch das KERS ausgefallen, was mir nicht nur am Kurvenausgang, sondern auch beim Anbremsen geschadet hat", meinte der McLaren-Pilot.

Jenson Button fiel am Start hinter Nico Rosberg zurück - das Duell mit dem Deutschen war der Höhepunkt seines Rennens, Foto: Sutton
Jenson Button fiel am Start hinter Nico Rosberg zurück - das Duell mit dem Deutschen war der Höhepunkt seines Rennens, Foto: Sutton

"Das hat uns hier vier oder fünf Zehntel pro Runde gekostet, was uns natürlich ziemlich getroffen hat. Es war also kein besonders spaßiges Rennen", fasste der Sieger von Montreal zusammen. "Schade, denn ich hatte eigentlich gedacht, dass wir hier eine gute Show abliefern können. Aber wir hätten wohl auch ohne die Probleme kein wirklich gutes Rennen gehabt", so der WM-Zweite ehrlich. Überraschend sei vor dem Hintergrund der zahlreichen Schwierigkeiten eher, dass man am Ende noch so nah an einen der beiden Ferraris hätte herankommen können. Zufrieden war Button damit aber trotzdem nicht.

Wir hatten nicht erwartet hinter Ferrari und auch nicht so weit hinter Red Bull zu sein. Aber die Realität sah hier leider ein bisschen anders aus. Ferrari war vor uns und Red Bull sogar meilenweit voraus - da sind wir im Vergleich zu beiden zurückgefallen", ärgerte sich der Brite. "Hinter uns scheint eine große Lücke zu Mercedes zu sein, aber trotzdem ist das nicht der Platz, wo wir sein wollen. Wir möchten die zwei anderen Teams angreifen - das ist im Moment aber sehr schwierig", erklärte Button, der daher für die nächsten Rennen auf einige Verbesserungen hoffte.

Keine einschneidenden Veränderungen durch den Diffusor

"Es war ein enttäuschendes Resultat für das Team, aber im Moment muss man sagen, dass es für uns in Silverstone auch nicht besser wird", glaubte der McLaren-Pilot, der nun von allen Konzentration forderte, um das Paket insgesamt zu verbessern. Bis zu seinem Heimrennen haben man noch viel Arbeit vor sich, denn ohne neue Teile könnte man dort sonst nicht mit Ferrari und Red Bull mithalten. "Und das wäre doch ein Schande", meinte Button.

Ob sich in England wenigstens die von der FIA festgesetzten Einschränkungen im Auspuffbereich zu Gunsten seines Teams auswirken würden, wollte er nicht prophezeien. "Ich glaube nicht, dass die Regeländerungen am Diffusor so einen einschneidenden Wandel zur Folge haben werden. Es wird sich zwar auf alle Rundenzeiten auswirken - nicht aber auf die Reihenfolge an der Spitze", mutmaßte der Weltmeister von 2009 vorab.