Mit einigen Monaten Verspätung erstattete Renault-Mitbesitzern Eric Lux nun doch noch Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung gegen Force-India-Pilot Adrian Sutil. In einer chinesischen Bar war es in der Nacht nach dem Shanghai-Rennen zu einem Handgemenge gekommen, in dem scheinbar beide Personen verwickelt waren. Lux trug Verletzungen im Hals- und Nackenbereich davon.

Dass der Renault-Mann ihn nun angezeigt hat, erfuhr Sutil selbst aus der Zeitung. "Die Story kam erst heute morgen heraus und ich habe das, um ehrlich zu sein, auch erst vor ein paar Minuten gelesen . Alle anderen wussten es scheinbar früher - viel weiß ich daher nicht", meinte der Deutsche am Rande des Rennens in Valencia. "Die Geschichte ist ja schon ein paar Monate her, also was kann ich sagen - ich muss mich so oder so auf meinen Job konzentrieren", sagte der Force-India-Fahrer, für den weiterhin die Unschuldsvermutung gilt.

Keine Gespräche mit Lux

Dass Lux erst mit großer zeitlicher Verzögerung Anzeige erstattet hat, verwunderte Sutil dann doch. "Es ist komisch, dass es so lange gedauert hat, aber nun ist es so und ich bin dann auch dazu bereit, mich selber zu verteidigen", so der Gräfelfinger, der anfügte: "Wir werden es sehen. Alles wird herausgefunden werden und viel mehr gibt es dazu im Moment nicht zu sagen. Wir wollen die Wahrheit und hoffentlich können wir das bald klären."

Sorge ob des Ausgangs eines drohenden Prozesses und dass sich dieser auf seine Karriere auswirken könne, hatte er aber nicht. "Was soll schon passieren? Ich fahre natürlich auch weiter beim Team", so Sutil, der meinte: "Warum sollte ich meinen Platz verlieren? Das eine ist meine Privatsache und das andere meine Arbeit. Es kann sein, dass das alles ein bisschen länger dauert, aber mir geht es gut und ich kann mich auf meinen Job konzentrieren - das ist kein Problem."

Zu einem klärenden Gespräch mit dem Renault-Besitzer sei es nach dem Vorfall nie gekommen. "Mit Lux habe ich noch nie gesprochen, aber ich habe es versucht. Das ist lustig, weil wir hier im Fahrerlager sehr nahe beieinander sind", meinte der Deutsche, der anfügte, dass von seinem Kontrahenten wohl kein Entgegenkommen zu erwarten sei. "Er hat sowieso nie probiert die Angelegenheit anders zu klären. Ich habe am Anfang versucht mit ihm zu reden, aber das hat nicht funktioniert", meinte der 28-Jährige.