Es dauert noch zwei Jahre bis zur möglichen Einführung, doch die Motoren-Debatte für 2013 sorgt für Diskussionen. Auf einer Sitzung hatte die FIA verkündet, dass die 1,6-Liter-Turbomotoren in zwei Jahren in die Formel 1 eingeführt werden sollen - fix ist die Entscheidung allerdings noch nicht. Ferrari, Mercedes und Cosworth hatten Bedenken geäußert, nur Renault unterstützt den Plan gänzlich. Kommende Woche tagt die F1-Kommission, um die Pläne für 2013 zu diskutieren.

Nun hat Renault nochmals deutlich gemacht, dass eine mögliche Abwendung der neuen Motoren nicht im Interesse des Unternehmens liegt. "Wir haben unsere Meinung nicht geändert", betonte Renault Sport-Geschäftsführer Jean-Francois Caubet gegenüber Autosport. "Wir haben Jean Todt und Bernie Ecclestone erklärt, dass wir auf die neuen Motoren drängen."

Drei Bedingungen

Als sich Renault Sport entschieden hatte, sein F1-Engagement fortzuführen, wurden dem Vorstand drei Bedingungen vorgelegt, so Caubet. "Die erste war die Änderung der Motoren-Technologie, um sie relevanter zu machen und eine Verbindung zwischen der F1 und dem Produkt zu finden", führte Caubet aus. "Dazu sollten die Kosten reduziert werden sowie zu performen."

Kostenreduzierung und die Performance seien dank Red Bull und Lotus Renault PG sichergestellt. Ein Schlüsselfaktor sei Bedeutung für die Straße. Renault besitzt ein gesteigertes Interesse daran, das Wissen aus der F1 auch für die normalen Straßenautos zu nutzen. Das geht mit einem 1,6 Liter Turbo natürlich besser als mit V8-Aggregaten. Allerdings war sich Caubet auch bewusst, dass die drei anderen Motorenbauer der F1 diese Situation anders beurteilen.

Position beibehalten

"Wir kennen die Geschichte um Ferrari, Mercedes und Cosworth", meinte der Franzose. "Wir haben viele Meetings mit den Autoherstellern, aber wir von Renault werden unsere Position nicht ändern." Aufgrund der diffusen Lage sprach Caubet von einer Ungewissheit, in der sich der Automobil-Hersteller derzeit befinde. "Ich habe Bernie und Jean Todt gesagt, dass wir in einer 'roten Zone' sind, weil wir nicht wissen, wie die Zukunft für Renault aussieht", so Caubet.

Der Renault F1-Boss machte deutlich, dass die FIA eine klare Entscheidung treffen müsse. "Wir wollen nicht die Fähigkeit verlieren, die F1 zu bewältigen, aber wenn wir uns nicht an die Regularien oder deren Änderungen halten, verlieren wir die Kontrolle über die Situation", so Caubet. "Dann wird dies zu einem Problem mit dem Vorstand. Die Dinge sind schwieriger." Die Kosten für Renault in der Formel 1 würden rund 100 Millionen Euro betragen - da könne man nicht ständig die Richtung wechseln.

Darunter würde vor allem die Glaubwürdigkeit des Motorsport-Segments bei Renault leiden, meinte Caubet. Außerdem wurde das neue Motoren-Design bereits in Angriff genommen: "Wir haben zehn Millionen Dollar für den neuen Motor ausgegeben, und 20 Leute arbeiten daran - sollen wir die zurück schicken?"