Nach dem Mercedes-Debakel in Monte Carlo hat der vierte Platz von Michael Schumacher in Kanada für ein wenig Ruhe gesorgt. Doch die Silberpfeile sind in der Konstrukteurs-Wertung nur noch die fünfte Kraft - selbst Lotus Renault GP rangiert vor dem Team. Ein Zustand, der sich spätestens in der kommenden Saison ändern soll.

Ross Brawn scheint eine Ahnung zu haben, warum Mercedes seinen Ansprüchen auch in der zweiten Saison hinterherfährt. "Der Grund, dass wir nicht so erfolgreich sind wie gewünscht, ist, dass wir technisch nicht stark genug sind", glaubt der MGP-Teamchef. Damit meint Brawn offenbar die Manpower in Brackley. Mercedes verfüge laut Brawn nicht über die technische Stärke, wie sie Ferrari, Red Bull und McLaren aufbieten könnten.

Allerdings sei dies etwas, woran das Team gerade arbeite. "Diese Dinge gehen Schritt für Schritt, von Saison zu Saison", so Brawn. "Im kommenden Jahr werden wir ein viel stärkeres Team haben als jetzt." Immerhin könnte man bereits einen Fortschritt in der Team-Struktur erkennen. Für diese Saison wurden Michael Schumacher und Nico Rosberg bereits neue Renningenieure an die Hand gegeben. Außerdem wurde der ehemalige Renault-Technikchef Bob Bell ins Boot geholt.

Schumacher hatte sich bereits vor geraumer Zeit über die unterschiedlichen Team-Größen beschwert und auf ein Abkommen verwiesen, dass die Mitarbeiter-Zahl regelt. So würden in Brackley 400 Mitarbeiter an der Mercedes-Entwicklung arbeiten, Red Bull habe hingegen 550 in Milton Keynes. RBR-Motorsportberater Helmut Marko hatte die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen.