Die Plätze fünf und sieben schmeckten den McLaren-Piloten in Kanada keinesfalls. Negativ fiel im Qualifying vor allem der geringe Top-Speed von Jenson Button und Lewis Hamilton auf den Geraden auf, wodurch so mancher Gegner von einem Regensetup bei McLaren ausging. Doch Teamchef Martin Whitmarsh bestreitet das. Man sei einfach nicht schnell genug. "Wir haben bestimmte Entscheidungen getroffen und zwar mehr Abtrieb zu fahren, aber generell sind wir einfach nicht schnell genug. Wir hoffen jetzt, dass wir im Rennen besser aussehen", sagte Whitmarsh.

Zumindest hofft man im Team, dass der Abstand im Rennen weit geringer als eine halbe Sekunde ist. "In den letzten beiden Rennen hatten wir die schnellste Rennpace. Aber aus irgendwelchen Gründen sind wir im Qualifying nicht so schnell. Daran arbeiten wir jetzt und sobald wir im Qualifying und im Rennen das schnellste Auto haben, sind wir zufrieden", erklärte der Brite. Ein Manko des MP4-26 sei unter anderem das DRS, das nicht so effizient arbeitet wie bei Mercedes oder Ferrari.

"Die Wechselfähigkeit ist bei ihnen wesentlich ausgeprägter als bei uns. Man kann einen Flügel designen, wo der Wechsel schneller vor sich geht und dieser Vorgang ist bei uns, genauso wie bei Red Bull nicht so effizient", verriet Whitmarsh. Dadurch würden Button und Hamilton beim Überholversuch in der DRS-Zone weniger Hilfe durch das System erhalten als die Gegner. "Wir reden hier von den Top-Teams und in Sachen DRS ist Mercedes absolute Spitze. Aber wir arbeiten an diesem Bereich", betonte der McLaren-Teamchef.

Lösungsfindung im Fokus

Die Lösung des Problems sei allerdings keinesfalls einfach. "Es gibt verschiedene Varianten beim Heckflügel. Wenn eine fundamentale Änderung uns fundamental schneller machen würde, dann würden wir das tun. Aber man darf in diesem Fall nicht nur schwarz oder weiß sehen. Wir versuchen wie alle Teams unsere Windkanal-Daten am Freitag auf der Strecke zu testen und ich sehe durchaus Fortschritte", so Whitmarsh.

Den Sieg in Montreal hat McLaren trotz aller Probleme noch nicht abgeschrieben. "Wir sollten im Rennen näher an der Spitze dran sei. Hier kann alles passieren, denn die Strecke verzeiht keine Fehler. Das haben wir bereits gesehen, denn es gab bisher schon fünf rote Flaggen. Wir werden alles geben, um das Rennen zu gewinnen und sollte es nass sein, dann kommt ein neuer Faktor ins Spiel", sagte Whitmarsh.