Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär - Max Mosley scheint das jedoch nicht zu interessieren und stellt jetzt unmissverständlich seine Einstellung zu einem Formel-1-Start in Bahrain 2011 zur Schau. "Wenn ich heute noch Präsident wäre, würde die Formel 1 nur über meine Leiche dort fahren", so der Ex-FIA-Chef. "Es ist einfach unmöglich", meinte der Brite. Das Rennen, das ursprünglich als Saisonauftakt im März stattfinden sollte, wurde auf Grund politischer Unruhen im Land verschoben.

Derzeit tagt das World Motor Sport Council der FIA über die Angelegenheit und entscheidet, ob der Grand Prix noch in diesem Jahr abgehalten werden soll. Für Mosley eine unerhörte Vorstellung. "Der Grand Prix würde dann dazu benützt werden, ein Bild von Bahrain darzustellen, dass einfach falsch ist", so der Vorwurf Mosleys. Die Regierung könnte von einem Start profitieren und somit die Missstände im Land verschleiern.

Keine Frage des Geldes

"Sie werden versuchen den Grand Prix als Unterstützung für das, was sie tun, zu benützen. Dadurch würden sie die Formel 1 fast schon zu einem Instrument der Unterdrückung machen", warf Mosley den Machthabern vor. "Es gibt nur einen einzigen Grund, dass die Formel 1 in Bahrain fährt und das ist ein politischer Grund", so der Ex-Fia-Präsident weiter. Auch aus vermarktungstechnischer Sicht, sei ein Start keine Gute Idee.

"Dort anzutreten wäre ein PR-Desaster. Die Sponsoren würden wollen, dass man ihre Schriftzüge wieder entfernt", mutmaßte der Engländer. Viel gelassener sieht die Angelegenheit derweil F1-Boss Bernie Ecclestone. Zudem sträubt er sich gegen alle Vorwürfe, dass ein möglicher Antritt der Formel 1 in Bahrain eine reine Frage des Geldes sei. Dem Briten würden im Falle einer Absage zwar 40 Millionen Dollar Gebühren entgehen, doch Ecclestone wollte klarstellen: "Das Ganze hat überhaupt nichts mit Geld zu tun. Gar nichts, wirklich auf keinste Art und Weise."

"Es hat nur damit zu tun, ob die Leute, wenn sie dorthin reisen, Bedenken ob ihrer Sicherheit haben müssen, oder ob die Leute Sorge tragen, wegen dem, was in der Vergangenheit dort passiert ist", so der 80-Jährige gegenüber Reuters. Beschönigen wollte aber auch er die Geschehnisse im Krisengebiet nicht. "Was in dieser ganzen Region und all diesen Ländern passiert ist, ist in keinem Fall gut - wir müssen also abwarten und sehen was geschieht", erklärte der F1-Boss.