Bahrain ist dazu bereit, wieder einen Formel-1-Grand-Prix auszutragen. Das glaubt zumindest der Streckenchef des Sakhir International Circuits. Einen Tag bevor der Ausnahmezustand im stark von Unruhen gebeutelten Königreich endet und zwei Tage bevor die FIA-Frist für eine Entscheidung über die Rennaustragung noch in diesem Jahr endet, scheint sich das Blatt für Bahrain zum Guten gewendet zu haben. Noch im März war der planmäßige Saisonauftakt abgesagt worden - nun steht einem Nachholtermin scheinbar nur noch wenig im Wege.

Streckchef Zayed Rashid Alzayani erklärte, der Wüstenkurs könne "noch heute ein Rennen austragen". Die Vorzeichen stehen vor der FIA-Entscheidung auf einmal also denkbar gut. "Wir haben das Gefühl, dass wir dazu in der Lage sind, das Event zurückzuholen", so der Streckenverantwortliche. Auch wenn die Entscheidung durch den Motorsportverband erst am Freitag in Barcelona fällte, glaubt man in Bahrain wieder an die Chance einer Austragung am Ende der Saison.

Ecclestone: Teams sind glücklich

Kritiker haben jedoch weiterhin große Bedenken, im Königreich ein internationales Sport-Event abzuhalten. Besonders die Verletzung von Menschenrechten und die Inhaftierung vieler Streckenangestellten sprechen derzeit noch gegen eine Austragung. "Sie wurden verhaftet, weil es Fakten und Beweise gegen sie gab, nicht weil sie schiitisch sind", wehrte sich Alzayani gegen die Vorwürfe aus dem Ausland. "Einige von ihnen wurden auch wieder freigelassen, andere sind noch in Gewahrsam", fügte er an.

Über die allgemein positive Entwicklung vor Ort freute sich auch F1-Boss Bernie Ecclestone. "Wenn es dort nun Frieden gibt und sie glücklich sind, sind wir auch glücklich, Kompromisse eingehen zu können und die Dinge für sie möglich zu machen", erklärte der Brite. Dass einige Teamchefs mit dem immer länger werdenden Rennkalender und einem Saisonfinale im Dezember unzufrieden wären, wollte er nicht glauben. "Ich denke, dass die Teams glücklich sind", meinte Ecclestone voller Überzeugung.