Nach sechs Rennen in der Saison 2011 stehen für Sebastian Vettel fünf Siege und ein zweiter Platz zu Buche. Seinen fünften Triumph feierte er dabei ausgerechnet auf dem engen Stadtkurs von Monte Carlo, einer Strecke, die von ihrer Charakteristik im Vergleich zu den meisten anderen Kursen sehr verschieden ist. Daher hatten sich viele der Konkurrenten wenigstens für Monaco Chancen ausgerechnet, Vettel schlagen zu können - doch daraus wurde bekanntlich auch im Fürstentum nichts.

Wenngleich der Red-Bull-Pilot zweifelsohne von zwei für ihn günstigen Safety-Car-Phasen, sowie einer guten Reifen-Strategie profitierte - zu bezwingen war der Dominator der Saison 2011 auch beim Klassiker am Mittelmeer nicht. Für seine Verfolger ein weiterer Grund, sich den Kopf zu zerbrechen, denn Vettel noch einzuholen, gilt unter vielen Experten im Fahrerlager bereits als nahezu unmöglich. "Dass so viele frühe Siege in der Saison passierten, gab es in den letzten Jahren nur ein einziges Mal und das war bei Jenson", erklärte nun auch Rivale Fernando Alonso und fügte an: "Und wir alle kennen ja Jensons Resultat."

Gute Ausgangsposition für Vettel

Der Spanier bezog sich bei seinem treffenden Vergleich auf das Jahr 2009, in dem der Brite in seinem Brawn GP sechs der ersten sieben Rennen der Saison gewinnen konnte. Am Ende des Jahres wurde er vorzeitig Weltmeister. Dieses Schicksal blühe der Formel 1 auch in diesem Jahr und ein spannender Titelkampf bis zum Schluss sei möglicherweise schon bald Geschichte. "Ich denke, wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass man, wenn man fünf oder sechs Rennen gewonnen hat, am Ende auch fast immer den Titel geholt hat", sagte Alonso.

Die Rechnung des Spaniers war daher recht einfach. "Wenn man also schon die ersten fünf oder sechs Rennen gewonnen hat, ist man in einer sehr guten Position", so der Ferrari-Star. In der Weltmeisterschaft beträgt Vettels Vorsprung auf die Verfolger bereits 58 Punkte. Das bedeutet, dass sich der Deutsche zwei Ausfälle bei zwei Siegen des Zweitplatzierten erlauben könnte und immer noch in Führung bleiben würde.

Größter Rivale um den Titel ist derzeit Lewis Hamilton. Doch auch der Brite in McLaren-Diensten liegt nach dem Saisonstart für seinen Geschmack bereits viel zu weit zurück. Zwar will der WM-Zweite noch nicht aufgeben, doch dass Vettel nun der große Favorit ist, weiß auch er. "Es ist zwar noch nicht komplett zu spät, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber gut sieht es nicht aus", gab auch der 26-Jährige zu.