Obwohl Cosworth mit den aktuellen Regeln mehr als glücklich ist, gibt es in Sachen Reglement 2013 noch Redebedarf. Der Motorenhersteller befürchtet eine Kostenexplosion durch die Entwicklung der 1,6 Liter Vierzylinder-Motoren. Cosworth rechnet mit 25 Millionen Dollar an Entwicklungskosten, weshalb Geschäftsführer Mark Gallagher in einem Brief an die FIA seine Bedenken äußerte.

"Wir können den Motor bauen, wir haben absolut kein Problem mit dem Layout des Vierzylinder-Motors. Allerdings wollen unsere Kunden nicht dafür bezahlen: in der Formel 1 sind das nötige Geld und die nötigen Sponsoren nicht vorhanden", erklärte Gallagher und spielte dabei vor allem auf die kleineren Rennställe an. Die FIA müsse sich noch einmal Gedanken bezüglich des Reglements machen.

"Wir haben über ein Jahr über die technischen Regeln gesprochen, aber wir haben nicht mit den Teams über die geschäftlichen Auswirkungen gesprochen", kritisierte der Cosworth-Geschäftsführer. Der Motorenhersteller habe das jetzt nachgeholt und die Teams wären der Auffassung gewesen, weniger zu zahlen statt mehr. "Wenn man die Anzahl der Motoren von 16 auf 10 und jetzt auf 8 reduziert, dann gehen die Teams davon aus, dass sie auch weniger zahlen müssen. Ein Teamchef sagte: 'Vier- statt Achtzylinder hört sich für mich nach dem halben Preis an'. Aber das ist nicht der Fall", sagte Gallagher.

Wenn es so weitergehe, würden die großen Autohersteller wie Mercedes-Benz und Renault noch mehr Geld in die Entwicklung stecken als was eigentlich besprochen wurde. Damit hätte ein Wettrüsten eingesetzt, was man eigentlich verhindern wollte. "Es ist uns aufgefallen, dass die Hersteller eine Menge Geld in die Motorenentwicklung stecken. Wir sind überzeugt, dass wir einen konkurrenzfähigen Motor bauen können - gleichwertig einem Hersteller - und das um 30 Prozent günstiger", betonte Gallagher.

Die Motorenhersteller müssten sich jetzt an einen Tisch setzen und an einem gemeinsamen Agreement arbeiten. "Es gibt Vorschläge über alternative Lösungen, um mittelfristig die Lage zu stabilisieren. Das Problem mit den Motoren muss schnell gelöst werden. Wir hatten die letzten Wochen Meetings und werden auch nächste Woche Meetings haben und ich bin überzeugt, dass wir im nächsten Monat eine Lösung finden - auf die eine oder andere Weise", so Gallagher.

Bernie Ecclestone war noch nie ein Freund des neuen Motorenreglements, wobei es ihm nicht um die Kosten, sondern um den Sound ging. "Die Fans wollen den Sound eines richtigen Rennmotors hören und nicht den irgendeines mickrigen Rennautos", betonte der F1-Zampano gegenüber der Kleinen Zeitung und fügte hinzu: "Grundsätzlich ist das Motorenreglement ja schon beschlossen. Aber ich höre, dass es einige Hersteller wegen der hohen Kosten wieder infrage stellen."