Der Auftritt Ferraris in Barcelona war eine Achterbahnfahrt. Am Start noch schoss Fernando Alonso vor seinem Heimpublikum von Platz vier aus wie eine Rakete an die Spitze. Dort hielt er sich auch eine Zeit lang. Als man dann nach den Boxenstopps aber zurückfiel und der Ferrari auf den harten Reifen große Probleme hatte, die Zeiten den Spitze mitzugehen, war das Rennen um ein gutes Ergebnis gelaufen. Am Ende wurde Fernando Alonso sogar überrundet - von Teamkollege Felipe Massa ganz zu schweigen. Der Brasilianer sah nach technischen Problemen in Spanien nicht einmal die Zielflagge.

Zuvor wurde seitens der FIA allerdings eine Heckflügel-Konstruktion Ferraris für illegal befunden und gleichsam für verboten erklärt. Wie sehr das Ferrari geschwächt hat, ist schwer zu sagen. Bisher gab es auch vom Team keinen Kommentar zu der Angelegenheit. Dies soll aber nicht mehr lange so bleiben. "Ich sage nichts", meinte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA nach dem Rennen, kündigte jedoch an: "Ich will diese Angelegenheit aber in den kommenden Tagen kommentieren."

Weiche Reifen in den nächsten Rennen sollen helfen

Sein Star-Pilot Fernando Alonso, der seinen Vertrag in Maranello vor dem Rennen in Spanien bis 2016 verlängert hatte, ist indes nicht glücklich über die aktuelle sportliche Entwicklung bei den Roten. "Wir waren auf den weichen Reifen zu langsam und viel zu langsam auf den harten Pneus", so der Asturier frustriert. Aufgeben wolle er deshalb aber noch lange nicht. "Wir haben schon einen Schritt nach vorne gemacht - nur haben Red Bull und McLaren zeitgleich zwei Schritte gemacht. Ich habe noch nicht aufgegeben, aber wir brauchen ein besseres Auto", forderte der Spanier.

Teamchef Stefano Domenicali verriet derweil, dass Monaco, Montreal und Valencia ganz wichtige Rennen für Ferrari seien - besonders, da auf diesen Strecken andere Reifen im Einsatz wären, als noch in Barcelona. Das sollte der Scuderia mehr entgegenkommen und muss es auch, denn mehrere spanische Quellen vermelden bereits wachsende Ungeduld bei Ferrari-Hauptsponsor Santander. Firmenchef Emilio Botin soll am Rande des Großen Preises von Spanien erstmals hart mit Teamchef Domenicali ins Gericht gegangen sein.

Der Druck auf die Scuderia wächst. In den nächsten Rennen muss ein klarer Aufwärtstrend erkennbar werden. Fernando Alonso forderte daher: "Wir sollten bis Kanada ein anderes Auto haben und dann kommen drei Rennen am Stück, in denen wir die weichen Reifen zur Verfügung haben, auf denen wir schneller sind." Der nahenden Standortbestimmung fieberte auch Domenicali entgegen. "Nach diesen drei Rennen werden wir sehen wo wir stehen und in welche Richtung es geht", so der Italiener zuversichtlich.