Bereits beim Saisonauftakt in Melbourne reichte es für HRT im Qualifying nicht, um die 107-Prozent-Regel zu überstehen. Im Rennen durfte man folglich nicht antreten. Das gleiche Schicksal droht dem spanischen Team nun ausgerechnet beim Heimspiel in Barcelona erneut. Im ersten freien Training belegten die HRT-Piloten die Ränge 22 und 24, lediglich gesprengt wurde das Duo von Lotus-Pilot Jarno Trulli, der mit Problemen zu kämpfen hatte. Am Nachmittag war man am Ende des Feldes dann ganz unter sich. Der Abstand zur Spitze betrug dabei ganze sieben Sekunden.

Auch auf Hauptkonkurrent Virgin, die die 107-Prozent-Hürde nach dem Stand vom Freitag nur knapp geschafft hätten, fehlten anderthalb Sekunden. Für die Piloten von Teamchef Colin Kolles kein Grund zur Freude. "Wir hatten einige Probleme mit der Traktion und sehr viel Übersteuern. Nachmittags haben wir ein paar Dinge geändert und es wurde dann besser, aber es gibt noch viel Arbeit", erklärte Narain Karthikeyan. "Wir versuchen an neuen Teilen zu arbeiten und auch morgen kommen noch ein paar neue Sachen. Das ganze Paket sollte uns im Vergleich zu heute etwas verbessern", hoffte der Inder.

Liuzzi bleibt gelassen

Stallgefährte Vitantonio Liuzzi wollte sich trotz des schlechten Auftakts nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Heute war insgesamt ein positiver Tag. Wir hatten zwei interessante Sitzungen, die wir größtenteils damit verbracht haben, das Set-Up des Autos genauer abzustimmen. Da wir unterschiedliche Pakete im Einsatz hatten, war es wichtig, dass Narain und ich uns jeweils auf verschiedene Aspekte konzentriert haben", so Liuzzi, der anfügte: "Ich bin zuversichtlich, dass uns mit der kompletten Ausbaustufe morgen ein weiterer Schritt gelingt."

Von Aufgabe war auch bei Teamboss Colin Kolles noch nicht die Rede. "Die Zeitentabelle sieht heute natürlich nicht so gut aus, aber ich bleibe zuversichtlich, weil ich weiß, was wir gemacht haben und ich denke, dass wir erst morgen die echte Leistung des Autos zu Gesicht bekommen werden", erklärte der Deutsche. "Wir haben uns heute auf das Renn-Set-Up konzentriert. Die Zeiten sind also unwichtig", meinte der Teamchef, der verriet: "Wir hatten Aerodynamik-Updates im Einsatz und die Rückmeldungen der Fahrer und Ingenieure zeigen an, dass diese ganz gut funktionieren."