Am Ende der ersten beiden freien Trainings in Barcelona standen für die Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Michael Schumacher die Plätze drei und sieben am Vormittag, beziehungsweise sechs und sieben am Nachmittag zu Buche. "In Bezug auf das Set-Up war es heute ein guter Tag und wir haben einige Dinge über das Auto gelernt", freute sich Rosberg anschließend.

Nicht so zufrieden war er am Ende aber mit seiner Position: "Platz sechs ist nicht ideal, wenn man betrachtet, dass wir in Istanbul weiter vorne waren. Aber es ist so, dass wir heute viel mehr mit viel Sprit gearbeitet haben. Wir haben einfach versucht, das Auto zu verbessern, damit wir im Rennen stärker sind und ich glaube, wir haben einiges gelernt", meinte der Wahl-Monegasse, fügte aber an: "Ob wir im Rennen dann stark genug sind, da bin ich mir noch nicht sicher. Heute sah es nicht unbedingt schnell genug aus, aber wir werden sehen."

Die Aufholjagd auf Red Bull und die Spitze sei nicht so einfach. Die Erfahrungswerte von den Wintertests in Barcelona würden überdies auch nicht mehr viel bringen. "So ein Formel-1-Auto ist heutzutage so kompliziert, da ist schon wieder alles völlig anders als beim Test, schon alleine von der Elektronik her. Das ändert das ganze Verhalten in die Kurve hinein und anderes. Man muss sich da immer wieder aufs Neue herantasten", erklärte der 25-Jährige.

Keine Prozession am Sonntag

Michael Schumacher belegte am ersten Tag in Spanien zweimal Rang sieben - Nico Rosberg war schneller und wurde Dritter und Sechster, Foto: Sutton
Michael Schumacher belegte am ersten Tag in Spanien zweimal Rang sieben - Nico Rosberg war schneller und wurde Dritter und Sechster, Foto: Sutton

Positiver stimmten Rosberg schon die vielen technischen Neuerungen in der Formel-1-Saison 2011. Diese sollten im Rennen am Sonntag für Spannung sorgen und auch Mercedes die ein oder andere Chance bieten, die Gegner anzugreifen und zu überholen. "Ich glaube, wir werden hier am Sonntag kein Problem mit einer langen Prozession haben. Es wird auf jeden Fall einige Überholmanöver geben", war sich der Silberpfeil-Pilot sicher. Auch wenn auf die Spitze am Freitag noch mehr als eine Sekunde fehlte, konnte der Deutsche die Lücke zu Red Bull erklären. "Wir haben uns auf Fahrten mit viel Benzin konzentriert. Deswegen waren wir nicht so weit vorne. Aber insgesamt haben wir gut trainiert", so der Mercedes-Fahrer.

"Natürlich ist es noch schwierig zu sagen, wo wir wirklich sind, weil die harten Reifen heute nicht so gut funktioniert haben und es sehr windig war. Unser Long-Run war aber trotzdem gut und unsere Vorbereitung mit dem Auto ist definitiv besser, als noch beim letzten Rennen", erklärte der 25-Jährige, der angab, davon auszugehen, im Rennen ohnehin die meiste Zeit die weichen Reifen einsetzen zu wollen. "Auch die Updates funktionieren bis jetzt wirklich ganz gut. Da ist alles im grünen Bereich", fügte der Wiesbadener hinzu und hoffte in Barcelona das Level auf dem das Team in Istanbul war, halten oder sogar verbessern zu können.

Schumacher will um dritte Startreihe kämpfen

Teamkollege Michael Schumacher stimmt in das positive Fazit mit ein. "Wir hatten einen ganz vernünftigen Freitag und haben einen klaren Aufwärtstrend bestätigt, da unsere Verbesserungen gut zu laufen scheinen. Man muss aber auch sagen, dass sich auch die anderen Teams verbessert haben. Ohne jetzt schon genauer auf die Daten geschaut zu haben, würde ich aber dennoch sagen, dass wir wahrscheinlich um die dritte Startreihe kämpfen werden", so der Rekordchamp, der versprach weiter an der Performance für das Qualifying arbeiten zu wollen.

Teamchef Ross Brawn zeigte sich nach dem ersten Tag zufrieden mit den Veränderungen am Boliden. "Wir wollten heute einige Dinge ausprobieren und das haben wir erfolgreich geschafft. Heute Nacht werden wir uns die ganzen Daten ansehen und dann entscheiden, wie wir den Rest des Wochenendes angehen. Etwas Leistung müssen wir noch finden, aber heute war ein akzeptabler Start", so der Brite. Motorsportchef Norbert Haug peilte für das Rennen erneut eine Platzierung unter den ersten Fünf an. "Diese 126 Runden von Nico und Michael heute, haben uns die Möglichkeit gegeben, viel über die Reifen zu lernen. Das ist für die Abstimmung morgen und am Sonntag sehr hilfreich", freute sich der Deutsche.