Wer denken Sie, kann Red Bull in diesem Jahr schlagen?
Jacky Ickx: Sie sich selbst. Die größte Schwierigkeit ist, nicht ihren Prinzipien, Ideen und Technologien zu folgen. Deshalb sage ich sie selbst. Sie sind wirklich gut, aber auch andere sind sehr nah dran. Und wir haben die Weltmeisterschaft gerade erst begonnen, und es ist noch ein langer Weg zurückzulegen.

Wie denken Sie über die neuen Entwicklungen wie KERS oder DRS in der Formel 1?
Jacky Ickx: Es ist ziemlich kompliziert, aber es geht in die Richtung Energie zu sparen. Und wir müssen alle dementsprechend handeln, vor allem in unserem alltäglichen Leben. Ich spreche hier nicht nur von Motorsport, sondern zum Beispiel auch von Gebäudebeleuchtungen. Wir müssen alle lernen zu leben, ohne sinnlos Energie zu verbrauen. Ich denke Motorsport ist sehr wichtig, aber er spielt auch eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung.

Es gab in der Vergangenheit Beschwerden von Seiten der Fahrer, wie Sebastian Vettel, die der Meinung sind, das Lenkrad ist zu kompliziert. Daher wäre es ein Problem der Sicherheit sich gleichzeitig auf die Strecke und die zahlreichen Knöpfe zu konzentrieren. Wie sehen Sie die Situation?
Jacky Ickx: Ich bewundere sie ziemlich, denn es ist komplizierter als ein Piano. Mit so vielen Schaltern am Lenkrad ist es klar, dass du darüber nachdenken musst, etwas daran verändern musst und dich dementsprechend nicht mehr auf die Strecke konzentrierst. Ich empfinde das als interessante Anmerkung, weil es für mich wirklich sehr kompliziert wirkt. Du musst zuhören und mit deiner Box sprechen, du musst Dinge verändern, du musst nach hinten schauen...es ist nicht einfach.

Würden Sie in der heutigen Zeit als junger Mann gerne Formel 1 fahren?
Jacky Ickx: Ich wäre mit den heutigen Autos nicht gut gewesen. Ich bin schon zur richtigen Zeit geboren.

Denken Sie, dass McLaren die Lücke zu Red Bull schließen kann?
Jacky Ickx: Sie versuchen ihr Bestes und ich denke, sie können es.

Jacky Ickx konnte acht Formel-1-Rennen gewinnen, Foto: Sutton
Jacky Ickx konnte acht Formel-1-Rennen gewinnen, Foto: Sutton

Was können in dieser Saison die Ziele für Ferrari sein?
Jacky Ickx: Für Ferrari ist es schwieriger, da das Problem größer aussieht. Das Dream-Team ist nicht mehr vorhanden. Das Dream-Team waren all diese Personen, die mittlerweile gegangen sind. Sie müssen wieder ein derartiges Team aufbauen, um zurückkommen zu können, aber sie müssen sehr enttäuscht sein. Aber ich bin überzeugt, sie werden alles versuchen. Und sie werden wiederkommen, aber es wird nicht einfach.

Wie denken Sie über all die neuen Strecken wie Singapur, Korea oder China. Sind sie besser als die Strecken zu ihrer Zeit?
Jacky Ickx: Sie sind nicht besser, aber das sind Orte, wo jeder hin möchte. Denn noch vor dem Sport, ist es ein Business. Sie gehen dort hin, wo sie sehr gut dafür bezahlt werden. Aber Singapur in der Nacht ist wirklich attraktiv. Ich denke, es war eine großartige Idee das zu tun. Aber man muss auch sagen, es ist ein Stadtkurs, es ist sicher und alles ist gut organisiert. Aber heute ist Geld die Motivation sich für Rennstrecken zu entscheiden.