Nach einem schlechten Rennen für Lotus Renault in China ging es zuletzt beim Auftritt in der Türkei für das Team aus Enstone wieder bergauf. "Das Rennen in Istanbul war gut. Wir hatten im Rennen und allgemein die Geschwindigkeit, um die Teams an der Front anzugreifen. Mit einem stärkeren Qualifying, geben wir uns am Sonntag definitiv bessere Chancen - das ist jetzt der Hauptfokus", erklärte Nick Heidfeld.

Auf die Strecke in Barcelona und die Erfahrung auf diesem Kurs bezogen, erklärte der Deutsche, dass die Tests im Winter für das anstehende Rennen wenig Aufschluss geben würden, da das damalige Auto mit jeweils neuen Teilen sehr unterschiedlich gewesen sei. "Wir bringen auch dieses Mal neue Teile mit, die uns helfen sollten, unsere Leistung noch zu verbessern. Das ist Teil unserer aggressiven Entwicklungsstrategie. Außerdem werden wir schnell in den Tritt kommen, da das ganze Team die Strecke sehr gut kennt und die Teams, die nur den Simulator nützen, werden hier keine solchen Vorteil haben", so Heidfeld.

Allgemein freute sich der Mönchengladbacher auf die Rückkehr nach Spanien. "Ich habe über die Jahre hier einige gute Rennen genossen. Die Strecke ist herausfordernd und ich habe viele gute Erinnerungen", meinte der Lotus-Renault-Pilot. In Bezug auf die Reifen erklärte er, dass man als Fahrer ohnehin nicht viel ausrichten könne. Gut sei aber, dass der R31 im Vergleich zu anderen Autos noch schonend mit den Pirellis umgehen würde. "Noch viel wichtiger ist aber das Set-Up. Wenn das Auto gut vorbereitet ist, kann uns das in eine gute Position bringen", so der 34-Jährige.

Alles verändert sich täglich

Obwohl Heidfeld im Moment die siebte Position im WM-Klassement bekleidet, sei es noch viel zu früh in der Saison, um zufrieden zu sein, oder vorherzusagen, wo man am Ende stehen könnte. Die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari habe kräftig aufgeholt. Nun sei das Ziel in der Wertung wieder voll anzugreifen. "Diese Saison braucht man wirklich von jedem eine Mannschafts-Leistung. Ich werde mich darauf konzentrieren, das Meiste heraus zu holen", erklärte der Deutsche. Ähnlich sieht die allgemeine Ausgangslage auch bei seinem Teamkollegen Vitaly Petrov aus.

Beide Renault-Piloten sind momentan punktgleich in der WM-Wertung. "Das ist gut. Wir kämpfen beide um Punkte und das kann für das Team nur positiv sein", meinte Petrov. Über den Ausgang des Rennens in der Türkei war er aber immer noch ein bisschen unglücklich. "Ich war enttäuscht über den Zwischenfall mit Schumacher, weil mich der einige Zeit und Punkte gekostet hat", erklärte der Russe. "Nun schauen wir aber nach vorne und wir Fahrer wollen das Maximum an Punkten herausholen - einfach alles was drin ist", sagte der 26-Jährige.

Auch Petrov hatte an die Strecke vor den Toren der katalanischen Metropole gute Erinnerungen. "Ich war hier schon sehr oft, habe viel Erfahrung aus der GP2 und Formel 3000 vorzuweisen und stand damals auch schon auf dem Podium. Formel 1 bin ich hier auch schon gefahren und zuletzt ja auch die Testfahrten", meinte der Lotus-Renault-Pilot, der ob der guten Streckenkenntnis aller Teams einen ausgeglichenen Kampf erwartete. "Die Abstände zwischen den Rundenzeiten sollten ziemlich eng werden", lautete die Prognose des Russen.

In Bezug auf den weiteren Saisonverlauf wollte er sich noch nicht festlegen. "Die Formel 1 bleibt nie gleich, sie verändert sich ständig. Viele Dinge wechseln täglich, da die Teams neue Teile bauen und an neuen Aspekten arbeiten. In der Türkei waren die Red Bulls die Schnellsten, davor hat jedoch McLaren gewonnen und wir waren immerhin bei zwei Rennen dritte Kraft - es bleibt also nie so, wie es ist", bilanzierte Petrov und fügte an: "Wir gehen es Rennen für Rennen an und bleiben konzentriert."