Beide Fahrer haben in Istanbul gepunktet, nach dem Rennen sagten Sie aber, das Team müsse mehr pushen - wie sehen Ihre Gefühle nach der Türkei aus?
Eric Boullier: Es ist gut, wenn beide Autos auf dem gleichen Level operieren und gemeinsam Punkte holen, aber wenn man jedes Mal mit verschiedenen Fahrern um das Podest gekämpft hat, dann erwartet man ein besseres Ergebnis als Siebter und Achter. Deswegen war vielleicht die Erwartung da, es etwas besser zu machen.

Nick und Vitaly haben in der Türkei hart um Position gekämpft - wie sieht Ihre Meinung dazu aus, wenn die Fahrer des Teams in einem Rennen hart miteinander kämpfen?
Eric Boullier: Meine Meinung ist klar. Sie haben das gleiche Auto, wenn sie also im Rennen gegeneinander kämpfen, dann bedeutet das, wir haben eine gute Fahrerpaarung. Das muss aber fair passieren und es ist immer schwierig, wenn sie gegeneinander kämpfen müssen, da sie Rennfahrer sind und ihren Platz nicht hergeben wollen. Wir haben die Situation nun aufgeklärt, aber es ist schön, sie kämpfen zu sehen.

Die Teams kennen den Circuit de Catalunya gut, vor allem aufgrund der Winter-Testfahrten. Wird er dem R31 liegen?
Eric Boullier: Seit wir zum letzten Mal zum Testen da waren, haben wir Upgrades ans Auto gebracht, also werden wir besser sein als im Winter. Die Situation ist auch anders: es ist ein Rennwochenende und da haben wir eine andere Herangehensweise als beim Testen. Wir hoffen, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, um wieder in den Top-Sechs zu kämpfen.

Wir haben tolle Formel-1-Rennen mit viel Action, Überhol-Manövern und Boxenstopps gesehen - das ist doch sicher positiv für den Sport und die Fans?
Eric Boullier: Solange der Sport für die Fans verständlich bleibt, ist das gut. Ich denke, jeder wollte eine bessere Show und mehr Überhol-Manöver. Seit einigen Jahren hörte ich schon, wie sich die Leute über den Mangel an Überholen beschwert haben, also sollten wir uns über die jetzige Situation nicht beschweren. Wir müssen die Dinge ausbalancieren, um sicherzustellen, dass der Sport verständlich bleibt, aber das ist es auch schon. Ich denke, wir haben jetzt einen guten Kompromiss.

Spanien ist nicht für seine Überhol-Möglichkeiten bekannt - wird es jetzt welche geben?
Eric Boullier: Ich denke, dass mit DRS alles möglich ist. Hauptsächlich gibt es nun aber wegen des Reifen-Abbaus die Notwendigkeit für aggressive Strategien, die auf der Strecke Überholen und auch ein gutes Ergebnis ermöglichen.