Jarno Trulli hat die ersten vier Rennen der Saison Revue passieren lassen und ein Zwischenfazit zur Saison 2011 gezogen - mit einem interessanten Aspekt. "Die Grand Prix sind ein bisschen schwieriger zu verstehen", schrieb der Team Lotus-Pilot in seiner Repubblica-Kolumne. Gleichzeitig läutete er das "Ende des Qualifyings" ein. Die Pirelli-Reifen hätten dafür gesorgt, dass die Wichtigkeit des samstäglichen Qualifyings in den Hintergrund rückt.

Ein Umstand, der zahlreichen Beobachtern aufgefallen ist. Statt die Bestzeit zu jagen, schauten viele Teams lieber auf ihre Reifensätze. Sebastian Vettel kam zum abschließenden Qualifying-Segment etwa für eine schnelle Runde auf die Strecke und pilotierte seinen RB7 anschließend geradewegs wieder in die Box. Felipe Massa verzichtete gar darauf, eine Zeit zu setzen. Stattdessen hob er sich lieber einen frischen Satz weicher Reifen für das Rennen auf.

Laut Trulli habe man in Istanbul zum ersten Mal in diesem Jahr sehen können, dass die Rennstrategie großen Einfluss auf den Verlauf des Qualifyings nimmt. "Die Fahrer und Teams haben es bevorzugt, ihre Berechnungen zu machen, statt zu versuchen, die Pole Position zu erreichen", erklärte er. Die Strategie würde im Gegensatz zu den Vorjahren eine größere Rolle spielen. "In Istanbul begann das Rennen schon vor dem eigentlichen Rennen, indem man Reifen sparte", so Trulli. Es sei bislang das Ziel der Teams gewesen, ein Verständnis für die Pirelli-Mischungen und deren Verschleiß zu bekommen.

Im Istanbul Park sei das Qualifying laut Trulli so abgelaufen: "Die Top-Fahrer setzten eine Rundenzeit und stoppten dann. Die anderen machten einen Versuch und hörten beim ersten Fehler auf." Manche Leute hätten laut Trulli das Gefühl, dass eine funktionierende Rennserie dadurch ruiniert worden sei. Er selbst wollte allerdings kein Urteil fällen. "Ich beobachte nur, dass dies die Regeln sind und sich die Fahrer daran angepasst haben", fügte Trulli hinzu.