Die im vergangenen Jahr beschlossene Rückkehr zu Ground-Effect-Autos ab der Saison 2013 ist wieder vom Tisch. In rund zwei Jahren werden die Regeln der Formel 1 wieder verändert und neben einem neuen Motoren-Reglement sollte auch in der Aerodynamik etwas passieren. Dafür hatten Patrick Head und Rory Byrne die Rückkehr zu Autos erarbeitet, die über spezielle Unterboden-Designs ihren Abtrieb entwickeln. Dadurch hätte es theoretisch möglich sein sollen, dass die Boliden sich dichter durch Kurven folgen können.

Bei einer intensiven Analyse zur Wiedereinführung des Konzepts zeigte sich aber, dass der Plan wohl zu radikal ist, wenn man den Abtrieb und Luftwiderstand erreichen will, die von der FIA als Zielwert vorgegeben wurden. Daher entschied sich die Technische Arbeitsgruppe der FOTA beim Türkei Grand Prix dazu, die Pläne für den Ground Effect wieder aufzugeben. Am Mittwoch soll sich die Technische Arbeitsgruppe der FIA dieser Entscheidung anschließen.

FIA-Ziele schwer zu kontrollieren

"Das ist der Vorschlag. Er muss aber erst am Mittwoch abgenickt werden", meinte Williams-Technikdirektor Sam Michael laut Autosport. Dem Treffen der FOTA-Arbeitsgruppe in Istanbul war bereits ein Meeting von FOTA und FIA vorausgegangen, bei dem Mitglieder der Technik-Abteilung ihre Argumente vorgebracht hatten, weswegen die FIA wohl auf den Vorschlag eingehen wird. "Die wichtigste Sache war, dass die FIA bestimmte Ziele für Abtrieb und Luftwiderstand gesetzt hat und es wäre schwierig gewesen, diese Ziele zu kontrollieren [hätten wir Ground Effect gehabt]", meinte Michael.

Das Design eines Autos wäre dann völlig anders, mit dem aktuellen Unterboden hätte dafür jeder bereits viel Erfahrung. "Das bedeutet, wenn man sagt, ich will so viel Luftwiderstand und so viel Abtrieb, dann können wir viel einfacher sagen, wenn man diesen Abweiser wegnimmt oder das mit dem Heckflügel macht, ist das machbar. Einen geformten Unterboden gab es in der Formel 1 schon lange nicht mehr, also dachte ein Großteil der Teams, wenn man das entwickelte, würde man am Ende recht weit vom Ziel weg sein", sagte Michael.