Mark Webber im Aufwind: Seinem dritten Platz in Shanghai ließ der Red-Bull-Pilot nun den zweiten Rang in Istanbul folgen. In der Gesamtwertung liegt er nach dem dritten Rennen der Saison hinter Sebastian Vettel und Lewis Hamilton auf Platz drei. Der Abstand zu seinem Teamkollegen beträgt 28 Zähler. Im Istanbul Park hatte Webber seinen Kontrahenten Fernando Alonso kurz vor Schluss noch vom zweiten Platz verdrängt - vor allem frischere Reifen und der Gebrauch des verstellbaren Heckflügels spielten eine nicht unbedeutende Rolle.

Gleiches hatte der 34-Jährige bereits im vorangegangen Rennen erlebt, als er sich durch das Feld pflügte, nachdem er im Qualifying frühzeitig ausgeschieden war. Auch in China ließen frische Reifen - Webber hatte einen Satz vom Qualifying gespart - und das DRS Überholmanöver en masse zu. "Viele Leute haben mein Rennen in China mehr genossen als ich, um ehrlich zu sein", meinte der Australier nach dem Türkei GP.

nicht bereichernd

Lauscht man Webbers Worten, wird schnell deutlich, dass er nicht unbedingt ein Anhänger der neuen Regeln ist, die das Überholen wesentlich erleichtern. "Wenn man auf Fahrer wie Fernando [Alonso], Jenson [Button], Felipe [Massa] und Nico [Rosberg] trifft und pro Runde 2,5 Sekunden aufholt, ist das zwar nett", so Webber. "Aber die Art und Weise, wie man sie überholt, ist nicht gerade bereichernd." Seine Kontrahenten hätten laut Webber in Shanghai absolut nichts gehabt, um zurück zu kämpfen. Deshalb sei er natürlich auf das Podest gefahren.

Konkret auf die Neuerungen - also Reifen, KERS und DRS - angesprochen, zog Webber es vor, zu schweigen. "Am besten stoppe ich hier", entfuhr es dem Mann, der selten um deutliche Worte verloren ist. Doch sein Schweigen und seine Ansicht des vorletzten Rennens spricht Bände. Nicht still blieb hingegen FIA-Präsident Jean Todt, als er seine Meinung zum verstellbaren Heckflügel preis gab: "Ich denke, dass es zu künstlich ist." Eine Ansicht, mit der er nicht exklusiv dasteht, wenn man sich im Fahrerlager umhört.