Vier Rennen benötigte es, damit zum ersten Mal in dieser Saison ein Ferrari-Fahrer den Weg auf das Podest schafft. Fernando Alonso lieferte beim Türkei GP eine starke Vostellung und musste sich nur dem Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber geschlagen geben. Den Australier hatte Alonso lange Zeit sogar in Schach gehalten, doch am Ende musste er den gebrauchten Reifen Tribut zollen und Webber ziehen lassen.

Erleichterung machte sich in Maranello breit, nachdem das erste Etappenziel der ambitionierten Scuderia endlich im Sack war. Das erste Podium 2011 weckte Begehrlichkeiten bei den Roten. "In den vorigen Rennen konnten wir unsere Rennpace nicht zeigen", erklärte Teamchef Stefano Domenicali. "Aber hier hatten wir die gleichen Rundenzeiten wie Webber und Vettel."

Schnelle Fortschritte

Alonso hatte bei seiner Zieldurchfahrt rund zehn Sekunden Rückstand auf den amtierenden Weltmeister. Ein Blick auf das Zeitentableau der schnellsten Rennrunden zeigt, dass Alonso eine halbe Sekunde zum Schnellsten im Istanbul Park, Mark Webber, fehlte.

Doch die Pace von Ferrari ist während der Rennen konkurrenzfähig. Alonso war von P5 gestartet und ließ vor allem die schwächelnden McLaren in Schach. Die Crux von Ferrari bleibt weiter das Qualifying. "Da müssen wir uns verbessern", gab Domenicali zu. "Und zwar ab dem nächsten Rennen in Spanien." Der Italiener erwartete sich von seinem Team in den kommenden Wochen einen weiteren Entwicklungsschritt. "Ich denke nicht, dass die anderen Teams stehen bleiben", betonte Domenicali.

Druck erzeugt Fehler

Ferrari hatte lange Zeit mit dem hauseigenen Windkanal gehadert. Dieser hatte offenbar falsche Werte ausgegeben, die nicht mit den bei den Rennen gesammelten Daten übereinstimmten. Inzwischen soll der Kanal neu kalibriert worden sein, wenn auch noch nicht zu 100 Prozent. "Wir müssen unseren aerodynamischen Entwicklungsaufwand maximieren und auch das Abgassystem, das mit dem Unterboden zusammenhängt", forderte Domenicali.

Der Ferrari-Teamchef weiß, dass der Kampf gegen Red Bull um die anvisierte Weltmeisterschaft kein leichter wird. "Das wird eine herausfordernde Saison", meinte er. "Aber der Druck, das Performance-Level zu halten, wird auch auf Red Bull lasten - und mit Druck kommen Fehler."