Nico Rosberg erlebte in der Türkei ein turbulentes Rennen. Von Startplatz drei gestartet, ging es von der sauberen Seite aus gleich zu Beginn auf Position zwei nach vorne. Dann konnte Mercedes im Rennen jedoch nicht die Pace der Konkurrenz mitgehen. Nach den Boxenstopps fand sich der Deutsche zwischenzeitlich sogar außerhalb der Top-10 wieder. Am Ende gelang eine Aufholjagd auf frischen Reifen und es reichte wie schon beim letzten Rennen in China zu Platz fünf. "In Shanghai war es im Rennen ja schon sehr gut, aber heute fehlte einfach ein bisschen was", war Rosberg nach dem Rennen nicht ganz zufrieden mit der Leistung des Silberpfeils.

"Diesmal war es dafür im Qualifying ja schon viel besser, aber wir müssen jetzt einmal analysieren, warum wir in der Qualifikation besser sind als im Rennen. Generell ist aber trotzdem ein Aufwärtstrend da", stellte der Mercedes-Pilot fest und meinte: "Fünfter ist am Ende in Ordnung." Beeindruckt zeigte sich Rosberg abermals von der Spannung im Rennen. "Es war auch für mich ein Durcheinander. Ich konnte es mir zwar gut einteilen, aber es war da draußen trotzdem ein ganz schönes Chaos. Da müssen wir auch mal schauen, dass es nicht zu viel Durcheinander für die Zuschauer wird", mahnte der 25-Jährige.

"Ich war in so vielen Zweikämpfen involviert - das ist ja nicht mehr normal gewesen", sagte Rosberg, der hinzufügte: "Sehr oft von hinten leider, aber so ist das halt jetzt. Eigentlich hat es aber Spaß gemacht und für die Zuschauer war es bestimmt gut sich das anzusehen." Die Show sei hervorragend gewesen. "Was die Formel 1 in puncto Spannung geschafft hat ist fantastisch", lobte der Wahl-Monegasse die technischen Neuerungen in der Königsklasse. Für die Fahrer sei das Renngeschehen aber Stress pur. "Ich hatte am Anfang wegen unserer Strategie so viel Druck von hinten. Das war wirklich schrecklich - man sieht den Kerl dahinter schon im Spiegel und weiß, dass er DRS hat", erklärte der Mercedes-Pilot.

Updates in der Pipeline

Nach dem Start lag Nico Rosberg sogar auf Position zwei - die Geschwindigkeit der Red Bulls konnte er im Rennen aber nicht mitgehen, Foto: Sutton
Nach dem Start lag Nico Rosberg sogar auf Position zwei - die Geschwindigkeit der Red Bulls konnte er im Rennen aber nicht mitgehen, Foto: Sutton

Das Durcheinander auf der Strecke habe ihn in der Folge schon etwas verwirrt. "Ich habe im Cockpit nicht viel mitbekommen und muss mal mit dem Team reden, ob man mir das alles irgendwie klarer sagen kann. Zwischendurch sah ich die Renaults näher kommen und dachte schon: "Schrecklich - ich bin so langsam." Aber am Ende war es dann doch in Ordnung und wir haben sogar noch Jenson überholt. Vor zwei Rennen waren die McLaren ja noch Welten vor uns", freute sich Rosberg. Insgesamt fiel das Fazit des Sohnes von Ex-Weltmeister Keke Rosberg also positiv aus: "Wir haben hier schon einen guten Job gemacht."

"Unsere Strategie war gut, davon bin ich überzeugt", meinte der Silberpfeil-Fahrer, fügte jedoch auch hinzu: "Die Reifen haben leider extrem abgebaut. Erst hinten, dann habe ich den Frontflügel runtergestellt - dann haben sie auch vorne abgebaut. Es war einfach so, dass die Reifen hier sehr gelitten haben", erklärte der Deutsche. "Wir wissen, dass wir uns noch verbessern und stärker werden können, denn wir haben ja noch nicht wirklich große Updates am Auto. Die kommen aber jetzt und mit neuen Teilen und Ideen werden sich die Dinge verbessern. Außerdem wissen wir, wo wir ansetzen müssen: Wir müssen an unserer Renn-Performance arbeiten", sagte der Wiesbadener, der anfügte: "Ich bin immer zuversichtlich und jetzt freue ich mich auf Barcelona."

Etwas getrübter war die Stimmung hingegen bei Teamkollege Michael Schumacher. Der Kerpener wurde in Istanbul nur Zwölfter. Eine Kollision mit Vitaly Petrov hatte früh das Rennen des Kerpeners ruiniert. "Es war ein Tag mit vielen Zweikämpfen und Action - das war wahrscheinlich der beste Teil meines Rennens. Natürlich bin ich nicht sehr glücklich, wie mein Wochenende verlaufen ist, dafür bin ich jedoch selbst verantwortlich", sagte Schumacher danach. "Der Zwischenfall mit Petrov hat mein Rennen bestimmt", so der Deutsche, der zugab: "Es war hauptsächlich mein Fehler. Positiv ist aber, dass wir in der Türkei unseren Aufwärtstrend bestätigt haben und noch weitere Dinge in der Pipeline sind, um unser Potential weiter auszureizen", wollte der 42-Jährige die Hoffnung auf Besserung noch nicht aufgeben.