Es gab in Istanbul zwar keine Punkte, Adrian Sutil war mit seinem Rennen aber trotzdem zufrieden. Denn die Strategie mit drei Stopps passte und es gab eigentlich keine Probleme. Der Speed reichte eben nicht, doch da hoffte der Deutsche auf das Update für Barcelona. "Die Stopps klappten gut, jeder hat seinen Job gemacht. Das Rennen machte Spaß, es gab viele Überholmanöver", berichtete Sutil.

Eine Vier-Stopp-Strategie hätte er für sich nicht als besser empfunden. So war sein Teamkollege Paul di Resta bis zu seinem Ausfall auf der Strategie gefahren und auch nicht viel besser unterwegs gewesen. "Letztendlich hat die Rennpace für Punkte nicht gereicht."Neben Red Bull, McLaren, Ferrari, Mercedes und Renault war auch Sauber schneller unterwegs. Sergio Perez, der wegen einer beschädigten Nase zu Anfang viel Zeit verlor, lag am Renn-Ende direkt hinter Sutil und machte Druck. Kamui Kobayashi war als Letzter gestartet und in die Punkte gefahren.

Coole letzte Runde

Mit Perez hatte Sutil aber seinen Spaß. "Die letzte Runde war sehr cool. Die letzten Meter fuhr ich mit Perez gemeinsam durch die Kurve. Wir hatten eine leichte Berührung und es war echt eng. Ich war auf der Ziellinie wohl einen halben Meter vorne. Mein KERS war leer, ich hatte nichts mehr, aber es hat gereicht. Es war ein fairer Kampf und sehr schön. Dann macht einem ein Rennen auch Spaß, wenn man 13. ist", meinte Sutil. Zumindest sei es besser als die einsamen Rennen früher, in denen es keine Chance zum Überholen gab.

Das Hauptproblem, das Sutil momentan ortet, ist der einfache Umstand, dass die Qualifying-Pace besser ist als die Rennpace. Bei den ersten Saisonrennen war es noch umgekehrt, da lief es im Qualifying nicht so gut. "Jetzt ist es anders herum. Letztendlich brauchen wir ein neues Update am Auto mit mehr Grip." Dann soll es auch wieder in die Top-10 gehen, was momentan nach Sutils Meinung nur möglich ist, wenn im Rennen alles 100 Prozent läuft und vorne ein paar Autos ausfallen. "Es muss ein bisschen für uns laufen im Rennen. Wir sind realistisch und haben gesagt, ein Punkt wäre super. Wir müssen auf das nächste Rennen schauen, dort gibt es ein Update."

Einfach draufhalten

Vorerst musste er sich eben damit zufrieden geben, dass es viel Action gab, was ihm durchaus Spaß machte. "Solange keine blauen Flaggen kommen, hältst du drauf und überholst, was geht. Man hat aber nicht immer den Durchblick gehabt", sagte er. Dafür war Sutil in bester Position, als sich Michael Schumacher mit Perez bekriegte. Das wollte er ausnutzen. "Der hat den Perez extrem nach innen aufs Gras geschickt. Ich habe nur eine Wolke gesehen und da war eine Chance. Wir haben uns leicht berührt und es flog ein Teil vom Frontspoiler weg. Ich konnte aber weiterfahren." Angesichts solcher Ereignisse meinte er noch, es bräuchte sich niemand beschweren, dass nicht überholt werde.