"Heute ist ein super Rennen für uns gewesen", freute sich Sebastien Buemi nach der Zieldurchfahrt. Nach einem schwachen Samstag und Startplätzen fernab der Top-10 sah es schon nach einem schlechten Wochenende für Toro Rosso aus. Doch mit einer Drei-Stopp-Strategie und viel Durchhaltevermögen des Schweizers gelang am Ende doch noch eine Punkte-Fahrt auf dem Otodrom im Istanbul Park. "Im Endeffekt bin ich ganz zufrieden - bis auf die letzten zwei Runden mit Heidfeld und Petrov" haderte Buemi, der auf den Schlusskilometern noch von Rang sieben auf Platz neun abrutschte und die beiden Lotus-Renault-Piloten gewähren lassen musste.

"Die Zwei hätte ich glaube ich auch noch hinter mir halten können - aber leider hatte ich dann auf den Reifen so viele Vibrationen, dass ich das Lenkrad fast nicht mehr festhalten konnte", erklärte Buemi. Die Situation, mit den Reifen so viel länger zu fahren als die Konkurrenz, sei kritisch gewesen. "Sieben oder acht Runden vor Schluss habe ich wirklich gedacht, dass es nicht möglich sein wird, noch so viele Runden zu fahren, weil es einfach so viele Vibrationen gab", meinte der Schweizer, der hinzufügte: "Es war, wie wenn etwas an den Reifen kaputt gegangen wäre. Daran lag es aber scheinbar gar nicht. Das müssen wir jetzt analysieren, denn so etwas habe ich zuvor auch noch nicht gespürt."

"Am Ende haben wir also noch viel Glück gehabt, dass wir das Rennen bis zum Schluss zu Ende fahren konnten", freute sich der Toro-Rosso-Pilot und erklärte: "Ansonsten war es ohnehin ein super Grand Prix für mich. Es gab sehr viele Überholmanöver, wir haben gut gekämpft und ich glaube drei Stopps waren genau richtig. Um ehrlich zu sein glaube ich sogar, man hätte es nicht viel besser machen können." Nach der Qualifikation sei das Ergebnis ein Grund zur Freude. "Obwohl ein Boxenstopp hier nicht so viel Zeit kostet, haben wir uns dazu entschieden nur drei Stopps zu machen. Das war eine sehr interessante Situation", sagte der Eidgenosse.

Optimistisch nach Barcelona

Zähne zusammenbeißen! Sebastien Buemi musste am Ende kämpfen und belohnte sich selbst mit zwei WM-Punkten, Foto: Sutton
Zähne zusammenbeißen! Sebastien Buemi musste am Ende kämpfen und belohnte sich selbst mit zwei WM-Punkten, Foto: Sutton

Insgesamt war er mit dem Fortschritt beim Team nach dem Rennen zufrieden. "Wir entwickeln das Auto weiter und im nächsten Rennen kommen noch mehr neue Teile dazu. Ich hoffe daher, dass wir auch in den kommenden Rennen um Punkte kämpfen können", sagte Buemi. Sein Teamkollege Jaime Alguersuari teilte die Freude auf den nächsten Grand Prix - allerdings aus einem ganz anderen Grund. "Das nächste Rennen ist in Barcelona - für mich ist das ganz besonders wichtig, da es sich bekanntlich um meinen Heim-Grand-Prix handelt. Ich habe viele gute Erinnerungen daran - so wie die Punkte von letztem Jahr", meinte der Toro-Rosso-Pilot.

In Istanbul war für den Spanier allerdings nichts zu holen. Am Ende belegte er Platz 16. "Ich habe wie immer mein Bestes gegeben und von Anfang an voll angegriffen. Aber ich hatte einige Probleme mit dem Abbau der Reifen, vor allem im letzten Stint. Dadurch hatte ich extremes Übersteuern und deshalb musste ich am Ende auch für einen zusätzlichen vierten Stopp an die Box kommen und mir neue Reifen holen", so Alguersuari, der anfügte: "Warum mein Teamkollege allerdings weniger unter dem Verschleiß zu leiden hatte als ich, verstehe ich nicht ganz - das müssen wir uns nun einmal anschauen und herausfinden, warum das so war."

Teamchef Franz Tost fand für den Abschluss des Wochenendes versöhnliche Worte. "Wenn man sich unsere Qualifying-Leistung mit den Plätzen 16 und 17 ansieht, sind wir natürlich ziemlich glücklich darüber, dass Sebastien Neunter geworden ist. Er hat seine beste Saisonleistung abgeliefert und fuhr das ganze Rennen ungefähr um den den achten Platz - wenn nicht sogar um mehr", so Tost. "Das Team verdient Lob für die gute Strategie und die zwei Punkte, die wir heute noch dazu geholt haben, sind für den Kampf in der Konstrukteuers-WM sehr wichtig. Ich hoffe, dass es so weitergeht", meinte der Österreicher optimistisch.