Man würde ihn wohl im Sarg aus seinem Büro tragen müssen, vorher würde er sich nie von der Formel 1 verabschieden, hat Bernie Ecclestone immer wieder betont. Und dazu steht er auch heute noch, denn er bleibt trotz aller Gerüchte um einen möglichen Verkauf der Formel 1 fest davon überzeugt, dass er alles im Griff hat. Er glaubt ja nicht einmal an den Verkauf. "Ich glaube, es ist nach den vielen Gerüchten Zeit, einmal klarzustellen: Der bisherige Besitzer der Formel 1 ist die Investmentgruppe CVC. Sie haben mir versichert, dass die Formel 1 nicht zu verkaufen ist und ich sie weiter leite", sagte der Brite der Bild am Sonntag.

Von den Interessenten an der Königsklasse hat Ecclestone aber natürlich schon gehört. So musste er zu den Kaufabsichten von Rupert Murdoch und dessen News Corporation sagen, dass es wohl Murdochs Sohn James sei, der die Formel 1 übernehmen wolle. "Vielleicht haben diese Leute Interesse, aber dazu müssen sie sich erst einmal informieren, was sie überhaupt kaufen wollen. Das haben sie bisher nicht getan." Ähnlich verhält es sich mit der Exor-Gruppe der Familie Agnelli. Bei ihm hätte sie sich nicht gemeldet, zudem glaubte Ecclestone, dass es die anderen Teams der Formel 1 wohl nicht lustig fänden, wenn die größten FIAT-Anteilseigner mit der Tochter Ferrari als Besitzer einstiegen.

Kommt zu Verstand

Doch gerade weil die Ferrari-Besitzer an einem Kauf der Formel 1 interessiert sind, fand er auch die Geschichten recht amüsant, dass sich Red Bull, Mercedes, McLaren und Ferrari kommende Woche treffen wollen, um selbst darüber zu reden, sich in die Leitung der Formel 1 einzukaufen. "Ich hoffe, die Leute kommen wieder zu Verstand. Die Teams sollten glücklich sein, jemanden wie CVC zu haben, der nicht an die falschen Leute verkauft, sondern ein gutes Niveau für sie hält und mich unterstützt, damit ich arbeiten und Geld für die Teams verdienen kann", erklärte Ecclestone in Istanbul.

So fände er es beispielsweise beinahe selbstmörderisch, sollte die Formel 1 wirklich an die News Corporation gehen, nur weil Murdoch seine Zuseher-Zahlen in die Höhe schrauben will. "Sie versuchen schon lange, die Fernsehrechte von uns zu kaufen, aber wir geben sie ihnen nicht, weil sie kein Free-TV-Anbieter sind. Sie bieten ein Abonnenten-Service. Sie wollten vor kurzem etwas in Deutschland, Großbritannien und Italien machen, wo sie operieren, aber das konnten wir nicht machen. Sky macht einen tollen Job, aber wenn man sich ihre Zuseher-Zahlen ansieht, da sind sie nirgendwo. Mit diesen Zahlen wäre es für die Teams fast unmöglich, Sponsoren zu finden. Das wäre selbstmörderisch."