Kamui Kobayashi erlebte beim Qualifying zum Türkei GP einen kurzen Arbeitstag. Nach zwei Runden in Q1 versagte die Benzinversorgung seines C30 und der Japaner schaffte nicht einmal mehr den Weg zurück in die Sauber-Box. "Der Motor ging aus und der Benzindruck fiel extrem schnell ab", erklärte Technikdirektor James Key das Dilemma. "Das bedeutet meist, das etwas gebrochen ist." Das Team müsse nun alles am Auto durchchecken, denn mit einem solchen Problem sei man noch nicht konfrontiert gewesen.

Zum Glück sei das Problem beim Qualifying aufgekommen und nicht im Rennen selbst. Zwar gab Key zu, dass Kobayashi vom letzten Startplatz aus kein einfaches Rennen im Istanbul Park erleben werde, doch vorschnell wollte er die Flinte nicht ins Korn werfen. "Wir hoffen alle, dass Kamui in der ersten Runde von 24 auf zehn fährt", scherzte Key. "Wir sind aber sicher, dass er sich schnell im Rennen verbessern wird. Wir haben genügend frische Reifen, das hilft ihm natürlich." Ein Platz unter den Top-10 sei zwar schwierig zu erreichen, aber nicht im Bereich des Unmöglichen.

Starke Renn-Pace

Schließlich sei die Renn-Pace der Sauber-Boliden ziemlich gut, betonte Key. Das habe man bei den vergangenen drei Saisonrennen bereits sehen können. Besonders in Sachen Highspeed-Performance war sich Key sicher, dass keine große Lücke zu Red Bull besteht. Die Lowspeed-Passagen auf den Strecken würden eher den Unterschied zum amtierenden Weltmeister-Team ausmachen. Der RB7 besitze extrem guten Abtrieb, in dieser Hinsicht hinke Sauber laut Key noch hinterher.

Dafür sah Key bislang eine starke Reifen-Performance des C30. Man erinnert sich noch gut daran, als Sergio Perez beim Saisonauftakt das Rennen mit nur einem Boxenstopp beendete. "Wir kommen gut mit den Pirelli-Reifen klar", stellte Key fest. Selbst Kobayashis teilweise harter Fahrstil stelle kein Problem dar. "Er fährt aggressiv, aber das ist okay", so der Technikdirektor. Allerdings würde man Unterschiede zu seinem Teamkollegen Perez bemerken.

"Kamui beansprucht die Reifen vielleicht manchmal etwas mehr als Sergio", glaubte Key. Perez hätte den Vorteil, dass er Reifenschonendes Fahren noch aus seiner GP2-Zeit gewöhnt sei. "Manchmal sieht man den Unterschied in Sachen Reifen zwischen den beiden schon." Schließlich spiele der Reifen gerade in dieser Saison eine sehr wichtige Rolle für den Verlauf eines Renn-Wochenendes. "Das Ziel muss sein, möglichst wenige Reifen beim Qualifying zu verbrauchen", erklärte Key. Diese Strategie hatten wir hier auch bei Kamui, aber dann hatte sich das ja leider schnell erledigt." Überhaupt müsse Sauber noch an der Performance beim Qualifying arbeiten, in dieser Hinsicht sei laut Key noch Luft nach oben.