Die Gefühlswelt von Sauber nach dem Qualifying zum Türkei GP konnte man leicht aus der entsprechender Presse-Mitteilung entnehmen. "Das Qualifying verlief enttäuschend", war dort im ersten Satz zu lesen. Grund zur Freude herrschte nun wirklich nicht. Kamui Kobayashi brachte es am Samstag auf zwei Runden in Q1, dann war Schluss. Ein Problem mit der Benzinversorgung ließ den Japaner frühzeitig ausrollen. Er geht am Sonntag vom letzten Startplatz aus ins Rennen.

"Ich bin in Q1 gleich zu Anfang auf die Strecke gefahren, weil ich die Abstimmung nochmals überprüfen wollte", erklärte Kobayashi. "Aber dann ging auf der Mitte der Gegengeraden plötzlich der Motor aus." Er versuchte noch, den Weg zurück in die Box zu schaffen, doch nicht einmal das funktionierte. Beim Eingang zur Box blieb er mit seinem C30 liegen.

Doch selbst eine erfolgreiche Rückkehr hätte laut Kobayashi nicht geholfen: "Es dauert einfach zu lange, das Benzinsystem zu tauschen." Stattdessen akzeptierte er sein Pech und versucht zumindest, ein gutes Rennen zu fahren. "Obwohl ich ja sehr gern überhole, muss ich zugeben, dass verdammt viele Autos zwischen mir und dem ersten Punkt liegen", stellte er noch korrekt fest.

Anders, wenn auch kaum erfolgreicher, lief es bei Teamkollege Sergio Perez. Der F1-Rookie landete auf Platz 15. "Das Ergebnis von Sergio ist für mich enttäuschend", war Teamchef Peter Sauber überhaupt nicht angetan. "Basierend auf seiner guten Rundenzeit mit den härteren Reifen in Q1 haben wir erwartet, dass er es in Q3 schafft." Doch daraus wurde nichts, denn der Mexikaner habe laut Sauber das Potential der weichen Reifen nicht erschließen können.

Perez selbst suchte bei der Abstimmung des Autos nach Gründen für das unbefriedigende Ergebnis. "Die Abstimmungsarbeit war diesmal aufgrund der wechselnden Wetterbedingungen am Freitag schwierig", so der F1-Rookie. "Einige Änderungen erwiesen sich als richtig, andere nicht." Technik-Direktor James Key attestierte dem Team eine enttäuschende Leistung während des Qualifyings. Bei Perez habe man nach dem Wechsel auf die weiche Reifenmischung einen Gewinn von einer Sekunde erwartet. "Wir haben nur eine halbe Sekunde der erwarteten ganzen Sekunde gefunden", so Key. "Das müssen wir analysieren." Um in die Nähe der Top-10 im Rennen zu gelangen, sei nun harte Arbeit vonnöten.