Nach den zuletzt mäßigen Ergebnissen und Timo Glocks teilweise harscher Kritik hat Virgin seinen Boliden für die Europa-Reise mit einem großen Update-Paket ausgestattet. Die ersten beiden Trainings-Sessions zum Türkei GP gaben nur schwer Aufschluss über die Effektivität des runderneuerten Virgin-Autos. Am Morgen hatte es heftig geregnet, und Timo Glock sowie Teamkollege Jerome d'Ambrosio hatten sieben Sekunden Rückstand zur Spitze.

Beim 2. Training, diesmal im Trockenen, waren es am Ende knapp fünf Sekunden hinter dem Schnellsten, Jenson Button. Teamchef John Booth hatte nach dem Auftakt in der Türkei unterschiedliche Dinge an den Boliden des Virgin-Duos ausgemacht. "Die Elemente des Upgrade-Paketes, die wir an Jeromes Auto angebracht haben, performten gut", stellte Booth zufrieden fest. Etwas anders sah das bei Glocks MVR-02 aus. "Timos Auto, mit dem vollen Paket, war eine größere Aufgabe. Das liegt an der Komplexität am hinteren Ende des Autos mit dem neuen, angeblasenen Diffusor."

Besonders Hitze-Probleme hätten dem Team noch Sorgen bereitet. "Wir müssen noch das volle Performance-Potential von Timos Auto ergründen", grübelte Booth. Jetzt müsse das Team die gesammelten Daten auswerten, um zu sehen, wie man das Meiste aus dem Upgrade-Package herausholen kann. Glock stimmte zu, dass tiefgreifende Änderungen immer gewisse Probleme mit sich bringen. "Wie wir vorausgesagt haben: Es ist nicht einfach, etwas völlig Neues direkt zum Laufen zu bekommen", hatte der Deutsche Verständnis für die Situation.

Wenn man die Ungereimtheiten des neuen Paketes erst einmal bereinigt habe, wäre das ein großer Schritt für Virgin, fügte Glock noch hinzu. Teamkollege D'Ambrosio hatte noch mit einer anderen Sorge zu kämpfen. "Wir hatten ein kleines Problem mit der Lenkung", verriet der Belgier. "Dadurch haben wir etwas Zeit verloren und konnten deshalb nicht unser geplantes Programm durchziehen." Trotzdem fühle sich das Auto gut an und der F1-Rookie konnte morgens zum ersten Mal die Pirelli-Regenreifen testen. "Für mich war es großartig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie sich verhalten", freute sich d'Ambrosio.