Für Paul di Resta verlief die Saison 2011 bisher sehr zufriedenstellend. Nicht nur, dass der Neuling in seinen ersten beiden Formel-1-Rennen Punkte holen konnte, bis dato liegt er zumeist auch vor seinem erfahrenen Teamkollegen Adrian Sutil und sorgt damit für die ein oder andere Überraschung. Zuletzt spekulierten erste Medien daher bereits darüber, dass Di Resta mit seinem guten Auftakt das Interesse von Ex-Arbeitgeber Mercedes auf sich gezogen hätte.

Der Schotte war lange Jahre in der DTM für den Großkonzern aus Stuttgart unterwegs und gilt intern als Eigengewächs. Eine Rückkehr in die eigenen Reihen und ins Formel-1-Programm der Deutschen scheint damit zweifelsohne möglich. Auch in diesem Jahr ist Di Resta in seinem Force India ja schon mit Mercedes-Triebwerken unterwegs. Obwohl der Schotte vergangenes Wochenende auf Einladung seines früheren Arbeitgebers bei der DTM in Hockenheim war, um viele Freunde aus seiner Meisterschaftssaison im vergangenen Jahr wieder zu treffen, dementierte er nun alle Spekulationen über eine baldige Rückkehr.

"Natürlich ist man immer interessiert, wenn solche Teams interessiert sind. Und eines Tages wäre ich mit Sicherheit gerne in der Position dafür", gab Di Resta zwar zu, fügte aber sofort hinzu: "Zeitgleich habe ich aber auch immer gesagt, dass ich im Moment bei Force India bin und mich voll darauf konzentriere, wofür ich hier auch einen Vertrag unterschrieben habe - für das Team zu fahren und den bestmöglichen Job zu erledigen." Der Schotte wolle sich auch in Zukunft darauf fokussieren. "Es ist noch ein langer Weg und gibt noch viel zu erreichen. Man weiß nie was in der Zukunft passiert, also werde ich meine Augen einfach weiter nach vorne richten", so Di Resta.

Mercedes hatte großen Einfluss

Es geht eng zu: Nicht nur im Mittelfeld der Königsklasse, sondern auch im Cockpit - trotzdem will Paul di Resta seines noch nicht gegen eines bei Mercedes tauschen, Foto: Sutton
Es geht eng zu: Nicht nur im Mittelfeld der Königsklasse, sondern auch im Cockpit - trotzdem will Paul di Resta seines noch nicht gegen eines bei Mercedes tauschen, Foto: Sutton

Seine Wurzeln seien ihm aber sehr wohl bewusst. Auf die Frage, ob er die Königsklasse denn ohne die Hilfe von Mercedes und den DTM-Titel 2010 überhaupt hätte erreichen können, antwortete er: "Das ist eine Frage, die man nicht beantworten kann. Das wird man nie wissen können. Ich habe allerdings immer gesagt, dass Mercedes großen Einfluss auf meine Karriere hatte und ich bin schon seit langer Zeit ein Teil dieser Familie. Ich habe das immer genossen und bin immer noch sehr eng mit ihnen verbunden", meinte der 25-Jährige.

Bescheidenheit stehe für ihn nach wie vor an erster Stelle, da er noch nicht so lange im Geschäft sei. "Das Beste ist die Dinge Schritt für Schritt anzugehen und nicht zu versuchen, die Sachen schon zu weit im voraus zu planen, sondern immer dann in der jeweilig konkreten Situation - sowohl was das Rennfahren betrifft, als auch die medialen Angelegenheiten", philosophierte der amtierende DTM-Champion. Seine momentanen Erfahrungen würde er genießen. "Ich sammele jeden Tag mehr Eindrücke und alles wird immer natürlicher für mich - am Ende des Tages kann ich dann hoffentlich sagen, dass ich am Wochenende vor meinem Teamkollegen bin und um Punkte kämpfen kann", erklärte Di Resta.

Nach den starken ersten Auftritten, wolle er nun nachlegen. "Ich hoffe das war keine einmalige Angelegenheit. Auf der anderen Seite muss man schon zugeben, dass es im Mittelfeld so knapp zugeht, dass man davor nicht sagen kann, dass man es sicher in Q3 schafft oder weiß, wo man am Ende steht. Es geht sehr eng zu und hängt wirklich davon ab, wie das Paket arbeitet und was man selbst herausholt", meinte der Force-India-Pilot und fügte hinzu: "Viel hängt auch einfach davon ab, wie gut vorbereitet man zu einem Grand Prix kommt." Für seinen Teil wolle er das daher auch in Zukunft sicherstellen - und sich eben nicht durch Gerüchte ablenken lassen.