Geht es nach Ferrari Chefdesigner Nikolas Tombazis, dann ist die Scuderia nach ihren Problemen nun wieder in der Spur. Er versprach, das italienische Team werde sich in der Türkei bereits verbessert zeigen, auch wenn das Auto noch nicht dort sein werde, wo es sein soll. Vorerst werden ein neuer Vorderflügel, Heckflügel und Änderungen am Bremssystem kommen, aber "unser Auto hat noch einen weiten Weg vor sich. Wir haben Probleme, aber es gibt noch viel zu tun."

Grund zum Optimismus gibt die Tatsache, dass die Probleme mit dem Windkanal anscheinend behoben wurden. So wurde die Anlage zuletzt neu kalibriert und bei einem Aerodynamik-Test in Vairano vorige Woche zeigte sich, dass diese Maßnahme geholfen hat. Nun sollten die Daten aus der Entwicklung sich auch wieder auf der Strecke umsetzen lassen. "Ich denke, wir sind näher dran, aber ich glaube, in der Türkei werden wir noch nicht in der Position sein, in der wir sein sollten", meinte Tombazis laut Corriere della Sera.

Jahr noch nicht verloren

2011 ist für den Chefdesigner jedenfalls noch kein verlorenes Jahr und er betonte, mit mentaler Stärke werde das Team wieder an die Spitze zurückkehren. Tombazis machte auch nicht nur den Windkanal alleine für den eher verhaltenen Auftakt von Ferrari verantwortlich, sondern erklärte, dass das Team in den vergangenen Jahren etwas konservativer geworden sei. "Wir haben gemerkt, auch wenn ich das nicht gerne sage, dass wir in vergangenen Jahren eher konservativer und weniger aggressiv bei der Entwicklung waren. Es gab weniger mutige Ideen."

Daher sah er Kritik in diesem Bereich auch als durchaus gerechtfertigt an. Aus seiner Sicht kam es so, weil "viele Leute, die einen freien Kopf haben sollten, um Verbesserungen zu suchen, von anderen, weniger wichtigen Dingen abgelenkt waren. Es wurden aber bereits Maßnahmen getroffen, die dieses Problem behoben haben. Nach der kalten Dusche haben wir einen Gang hochgeschalten, um 100 Prozent auf die wichtigen Dinge konzentriert zu sein und wir haben bereits sehr interessante Projekte." So werden in Spanien und in Monaco weitere Neuerungen auf das Auto kommen, unter anderem beim Unterboden und dem Auspuff. Auch einen Vorderflügel wie bei Red Bull will man noch entwickeln.