Nach drei bisher gefahrenen Rennen, kann Williams eine niederschmetternde Bilanz ziehen: Kein einziger Punkt und ein 13. Platz als bestes Ergebnis. Bereits vor Kurzem machte der Williams-Vorstand Adam Parr vor allem den Technischen Direktor Sam Michael für dieses Desaster verantwortlich. Denn das war natürlich nicht das Ziel des Teams. "Mein Ziel war es einen Fortschritt zu machen", erklärte Parr das eigentliche Vorhaben für 2011.

Denn man möchte wieder an vergangene Erfolge anknüpfen. "Wir kommen hierher um zu gewinnen, wie jeder, aber wir haben die letzten drei Jahre als Achter, Siebter und Sechster beendet und ich möchte einen weiteren Schritt machen", erklärte Parr gegenüber Autosport und steckte sich und dem Team daher hohe Ziele. "Daher wäre Minimum Fünfter gut. Wir haben erst drei Rennen hinter uns. Das ist eine lange Saison und das Spiel ist noch nicht verloren."

Größere Dinge erwartet

Doch die geforderten Schritte sind dem Vorstand zu langsam. Denn die gebrachten Teile bringen wenig Entwicklung, wofür Parr auch eine klare Erklärung hat: "Die Moral im Team ist nicht so hoch wie sie eigentlich sein sollte, da wir größere Dinge erwarteten", gab Parr zu, der auch für sich selbst sprach. Er selbst sei hier um schnell zu fahren und die Leute zu motivieren. Dementsprechend würde er gern sehen, dass das Team eine bessere Leistung abliefert.

Parr bestritt allerdings, dass die missliche Lage nicht in Verbindung mit der schlecht angekommenen Williams-Aktie stehe und daher kein Geld mehr zur Verfügung stehe. Tatsächlich hätte sich der Williams-Vorstand auch in diesem Bereich mehr erhofft, wenngleich er "Dinge" sieht, "die getan werden müssen." Doch die Börsen-Strategie sei auf fünf Jahre festgelegt, weshalb hier noch Möglichkeiten zur Verbesserung bestehen. Dies ist allerdings unumgänglich, denn: "Das ist wichtig für uns, um wieder ein großes Team zu werden."

Rubens Barrichello glaubt weiter an sein Team, Foto: Sutton
Rubens Barrichello glaubt weiter an sein Team, Foto: Sutton

Werkzeuge vorhanden

Auch der Dienstälteste Pilot der Formel 1, Rubens Barrichello, hat die Hoffnung für sich und sein Auto noch nicht aufgegeben. "Das Team hat alle Werkzeuge die es braucht", verdeutlichte der Brasilianer, der 2011 als wichtiges Jahr für Williams ansieht. Deshalb hat er auch schon klare Vorstellungen, was möglich sein wird, sollte das Team seine Werkzeuge richtig einsetzten. "Dieses Auto muss am Ende des Jahres in den Top-6 sein und das ist möglich - mit Arbeit."

Für die Aufholjagd hat sich Barrichello auch schon ein klares Vorbild auserkoren. "Wenn sich McLaren vor dem ersten Rennen um zwei Sekunden verbessert, zeigt das, dass ein gutes Team das erreichen kann", veranschaulichte der Williams-Pilot, der sein Team auch in diese Kategorie einordnet. Seine Hoffnungen stützt er dabei auf die vergangene Saison, als das Auto "recht gut" wurde, nachdem das Team entwickelte. Doch man wollte auf die 2010er Leistungen aufbauen und sich von diesem Punkt aus weiterentwickeln. Allerdings muss nun, laut Barrichello, zuerst überblickt werden, was das Team noch unternehmen kann, denn: "Da gibt es etwas, das wir nicht verstehen."