Rolle rückwärts in Sachen Türkei GP. In der vergangenen Woche machten Meldungen die Runde, wonach das Rennen in Istanbul 2012 wohl nicht mehr stattfinden wird. Der Grund: Bernie Ecclestone plane, die Veranstaltungsgebühren von ursprünglich 13 Millionen Dollar zu verdoppeln. Der Vertrag der F1 mit dem Istanbul Park endet 2011, eine Verlängerung ist aufgrund der stark ansteigenden Kosten fraglich. Nun ruderte Murat Yalcintas, Leiter der Istanbuler Handelskammer, allerdings zurück und erklärte, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei.

"Beide Seiten haben sich noch nicht offiziell geäußert", so Yalcintas gegenüber Autosport. "Wir können nur sagen, dass Mr. Ecclestone auf den 26,5-Millionen-Dollar-Deal pocht und die türkische Regierung hat diesen Vorschlag nicht positiv bewertet." Yalcintas glaubt, dass sich die Verhandlungen über weitere Rennen in der Türkei noch einige Monate hinziehen werden. Viel hänge von der offiziellen FIA-Verkündung des Rennkalenders für 2012 ab. "Wir schätzen, dass er zwischen August und September bekannt gegeben wird", vermutete der Türke. "Wenn man die derzeitigen Probleme in Bahrain berücksichtigt, könnten die Diskussionen bis Ende diesen Sommers anhalten."

In gut einer Woche gastiert die Formel 1 im Istanbul Park. Yalcintas ist auf das Resultat der Veranstaltung gespannt und misst dem Grand Prix hohe Bedeutung für die Zukunft bei: "Dieses Jahr wird ein Wendepunkt für die Zukunft des Türkei GP. Gemäß den Ergebnissen dieser Diskussionen entscheidet sich, ob der Türkei GP weitermacht oder nicht." Ein Thema sei der Nutzen des Rennens für das eigene Land, erklärte Yalcintas. "Im Blick auf die lokale Wirtschaft lockt die Formel 1 die meisten Besucher aus den Nachbarländern an, wie Griechenland, Bulgarien und anderen europäischen Ländern. Aber es ist schwierig zu sagen, dass es eine F1-Ökonomie gibt."

Gleichzeitig war sich Yalcintas der Rolle der Formel 1 in der Türkei bewusst. So sei es wichtiger, bei solch globalen Veranstaltungen eine Kontinuität zu schaffen, als neue Events hinzuzufügen. Istanbuls Bürgermeister, Kadir Topbas, hatte kürzlich erklärt, dass das türkische Volk den Grand Prix nicht annehme. "Es war keine profitable Veranstaltung", sagte er im Hinblick auf zahlreiche leere Tribünen vergangener Jahre.