Immer wieder treiben sich die Gerüchte im Fahrerlager herum, Red Bull hätte einen flexiblen Frontflügel, der das Auto schneller machen würde. "Um ehrlich zu sein, es ist etwas langweilig", äußerte sich nun Adrian Newey in The Red Bulletin. Wenngleich in diesem Jahr strengere Tests durch die FIA eingeführt wurden, um genau diese Zweifel auszuräumen, kommt es immer wieder zu Spekulationen, was Newey nicht verstehen kann. Er hält die Tests für rigoroser, weshalb man nach einem Jahr der ständigen Anschuldigungen nun annehmen konnte, dass endlich Ruhe einkehren würde.

Eindeutige Regeln

Doch Newey weiß angeblich, woher die immer währenden Beschuldigungen kommen. "Ich denke, es ist besonders die Anstrengung eines Teams die Regeln geändert zu bekommen, da die Regeln dahingehend sehr eindeutig sind, was du mit dem Frontflügel machen kannst und was nicht", schilderte der Brite, der mit diesem Team vermutlich McLaren meint, dessen Fahrer sich schon mehrfach über dieses Thema beklagten.

Der Brite selbst hat eine einfache Erklärung für die Problematik. "Wir haben uns dazu entschlossen das Auto mit einer relativ großen Neigung zu fahren; Das bedeutet hoch am Heck und niedrig an der Front", erklärte Newey das System am Red Bull. Teams wie McLaren hingegen, würden eine sehr geringe Neigung bevorzugen. "Das bedeutet, wenn du mit einem niedrigen Heck fährst, ist der Frontflügel automatisch hoch."

Einfacher Plan

Auch sieht Newey es zwiespältig, dass das Team als Woking, nach sehr schlechten Wintertests, wieder vorne mitmischt, was er auch dem Konzept des angeblasenen Diffusers zuschreibt, den McLaren von Red Bull kopiert haben soll. "Es ist ärgerlich und schmeichelhaft zugleich", verlieh Newey seinen Gefühlen Ausdruck. "Sie haben damit sicherlich einen großen Schritt nach vorne gemacht und es scheint besonders gut für sie gearbeitet zu haben." Doch, laut Newey, sei das die Natur der Formel 1. "Wir müssen weiterentwickeln, um zu versuchen neue Ideen zu entwickeln und vorne zu bleiben", schilderte der Brite seinen simpel klingenden Plan.

Der fruchtbarste Weg

Ähnlich sei die Situation auch für Red Bull gewesen, als Gerüchte über die neue Auspuffvariation bei Renault aufkamen. Doch man sei dem eigenen Weg treu geblieben und habe keine Zeit investiert. Weshalb sich Red Bull so entschied, erklärte Newey: "Das ist die Sache mit der Formel 1: Oftmals gibt es verschiedene Wege die beschritten werden können, und es ist sehr schwierig zu prognostizieren, welcher am Ende der fruchtbarste ist." Letztendlich, so Newey, sei es ohnedies unmöglich alle Wege zu begutachten. Deshalb sei es durchaus denkbar, dass Renault weiterentwickle und das perfekte Potential finde, blieb Newey gelassen und meinte nur: "Wer weiß?"