Timo Glock kennt das Gefühl von den vergangenen Qualifyings in dieser Saison: Es hapert bei Virgin an allen Ecken und Enden. Zwar schaffte er es diesmal, sich vor dem HRT-Duo zu platzieren. Dafür musste Glock eingestehen, dass sich das Team bei den Einstellungen für das Qualifying Fehler geleistet hatte. "Wir haben uns ordentlich verzockt. Beim abschließenden Freien Training hatte ich noch ein gutes Setup. Dann merkte ich aber, dass der Reifen schnell abbaut. Deshalb haben wir das Qualifying-Setup leider Gottes geändert", so Glock.

Die neuen Einstellungen sollten einen besseren Effekt für die Reifen erzielen - doch darunter litt die Rundenzeit. Gleich bei seinem ersten Lauf in Q1 verlor Glock drei Zehntel im Vergleich zu vorangegangenen Runs. "Da wusste ich schon, dass das nichts mehr wird", gestand er. Der MVR-02 von Teamkollege Jerome d'Ambrosio sei indes nicht verändert worden - prompt landete der Belgier vor seinem erfahrenen Kollegen.

Es könnte noch schlimmer werden

Für das anstehende Rennen erwartet sich Glock keine Besserung - im Gegenteil. "Das Auto war heute zu weich. Mit mehr Benzin an Bord könnte es sogar noch problematischer werden. Aber das macht auch keinen großen Unterschied mehr", resignierte Glock förmlich.

Hinzu kommen die anhaltenden Probleme bei den Virgin-Boxenstopps. Das Team verfügt nicht über ein Quick-Release-System, was zusätzliche Zeit kostet. "Ich weiß nicht, warum wir das nicht haben", grübelte Glock. "Wir verlieren zu viel Zeit, wenn wir das Auto vorne hochheben. Daran muss sich etwas ändern."

Falsche Richtung

Ändern muss sich scheinbar auch etwas in den internen Strukturen. Regelmäßig beschwert sich Glock über die Abläufe bei Virgin. So auch nach dem Qualifying in Shanghai. "Wir gehen nicht in die richtige Richtung. Wir brauchen erfahrene Leute, die uns den Weg zeigen, unabhängig von irgendwelchen Updates für den Türkei GP", forderte der 29-Jährige.

Im vergangenen Jahr hatte das Team laut Glock noch eine gewisse Chance, mit der Konkurrenz zu kämpfen. In diesem Jahr sehe das anders aus. "Diesmal ist es langweilig. Malaysia war eines meiner langweiligsten Rennen überhaupt." Das Problem liege an der Wurzel. "Wenn man keine tolle Basis hat, dann wird es schwierig für die Saison. Wenn das Auto nicht über genügend Downforce verfügt, hilft alles nichts", betonte Glock.