Freud und Leid bei Red Bull: Während Sebastian Vettel beim Australien-GP dominant zum Sieg fuhr, reichte es für Mark Webber nur zu Rang fünf. Viel zu wenig für die ambitionierten Ansprüche des Weltmeister-Teams - gerade, wenn man sich anschaut, in welch überragender Form der RB7 im Vergleich zur Konkurrenz zu sein scheint. Noch immer rätseln die Bullen, wie die riesengroße Lücke zwischen Vettel und Webber entstehen konnte.

Kurz nach dem Rennen hatte der Australier angegeben, schlichtweg zu langsam gewesen zu sein. Doch die Lösung des Problems verlangt nach tiefgreifenden Maßnahmen. "Wir müssen das Auto auseinander nehmen, bevor wir Schlüsse ziehen. Wir haben ein paar Hinweise innerhalb der gesammelten Daten gefunden", schrieb Webber in seiner Telegraph-Kolumne. Erst danach werde man wissen, ob am Auto etwas defekt war oder ob es fundamentale Probleme am Auto gebe.

Webbers größtes Problem in Melbourne waren die Reifen. Während Teamkollege Vettel mit zwei Reifenwechseln auskam, musste der 34-Jährige drei Mal an die Box. Obendrauf hatte Vettel zum Ende des Rennens hin den Motor geschont und die Reifen deshalb noch stärker beansprucht. "Der Verschleiß war bei mir viel höher, als bei Sebastian. Ich hatte Probleme, den nötigen Grip zu bekommen, das hat sich auf die Haltbarkeit ausgewirkt", so Webber.

Direkt nach der Zieleinfahrt hatte Webber seinen RB7 im Grün abgestellt, Qualm stieg am linken Vorderrad auf. Ein möglicher Hinweis auf einen technischen Schaden? "Wir haben einen Schaden am Frontflügel gefunden, der einen Effekt gehabt haben könnte. Aber es ist schwierig, die Auswirkung zu bestimmen", erklärte Teamchef Christian Horner.

Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko hatte kurz nach Rennende vermutet, dass es ein Problem am Fahrwerk gegeben haben könnte. Viele Fragezeichen bei Webbers Arbeitsgerät - den Bullen bleiben noch knapp zwei Wochen Zeit, bevor der RB7 in Malaysia wieder auf dem Prüfstand steht.