Das Oberhaupt der spanischen Motor-Racing-Federation, Carlos Gracia, zeigte sich wenig begeistert über das Abschneiden des spanischen HRT-Teams. Nachdem keine Testkilometer im Vorfeld des Grand Prix absolviert wurden, das Auto erst im letzten Moment des zweiten freien Trainings fertig zusammengebaut war, und das Team schließlich noch die 107-Prozent-Regel zu spüren bekam, was einen Start des Rennens nicht ermöglichte, äußerte sich Gracia sehr verärgert über die Haltung des Teams. "Ich würde nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, da man es erwarten konnte", sagte er frustriert. "Hispania hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Du kannst nicht in einem solch bedenklichen Zustand in der Formel 1 sein."

Doch auf diese Weise kann es laut dem Spanier im HRT-Team nicht weitergehen. "So wie es im Moment läuft, wäre es mir lieber, wenn es kein spanisches Team in der Formel 1 gäbe", machte das FIA-Mitglied seiner Wut bei Radio Marca Luft. "Ich will ein spanisches Team, das seriös und mit dem nötigen Budget auftritt, und kein Team, das sich zum Narren macht", zeigte Gracia deutlich seine Meinung zur HRT-Leistung.

Der ehemalige Formel-1-Pilot Johnny Herbert, der in Melbourne die Stewarts unterstützte, erklärte hingegen sein Mitleid mit den Spaniern. So hätten die Offiziellen keine andere Wahl gehabt, als das Team nicht zum Rennen zuzulassen. Doch er sieht noch Chancen für HRT. "Hoffentlich gibt dieser Rückschlag dem Team den Schub den sie brauchen, um in Malaysia mit der richtigen Förderung angemessen anzutreten."