Zu viele Knöpfe und Schalter im Cockpit, zu groß die Ablenkung von der Strecke, hieß es in den vergangenen Wochen immer. Grund dafür war, dass mit KERS und dem verstellbaren Heckflügel noch mehr Elemente hinzugekommen sind, die der Fahrer im Cockpit bedienen muss. Williams-Technikdirektor Sam Michael hatte deswegen schon einmal gesagt, alles sei unter Beobachtung und werde von der Technischen Arbeitsgruppe sowie FIA-Sicherheitsmann Charlie Whiting analysiert.

Dieses Vorhaben hat er kurz vor dem Saisonstart noch einmal bekräftigt, auch wenn er wenige Aussichten darauf sah, dass sich 2011 noch etwas tun wird. "Es gibt viele Dinge, die man tun kann, um den Fahrer zu entlasten, aber dazu müssen die Teams zustimmen. Ich denke, wir werden dieses Jahr in der Hinsicht nicht viel machen, aber wir haben es für 2012 auf der Liste", sagte Michael. Denn er ist nach wie vor der Meinung, dass den Fahrern aktuell zu viel zugemutet wird.

2009 war nicht viel anders

"Da sind viele Dinge, die sie machen müssen und wir sehen uns das in der Technischen Arbeitsgruppe im Moment an", erklärte er ManipeF1. Dabei hat sich im Vergleich zu 2009 eigentlich nicht viel geändert, auch in diesem Jahr gab es KERS und einen verstellbaren Flügel, damals war es allerdings der Vorderflügel. Michael betonte aber, dass der verstellbare Heckflügel viel öfter im Einsatz sein werde, vor allem in Trainings und im Qualifying, wenn er so oft benutzt werden darf wie der Fahrer es will.

"Man verwendet ihn [den Heckflügel] wohl mehr. Das ist mehr Belastung. Auch wenn sie 2009 zurechtkamen, so kommen sie jetzt viel näher ans Limit und das nimmt ihren Fokus vom Fahren weg. Die [Fahrervereinigung] GPDA hat die Technische Arbeitsgruppe darum gebeten, sich das anzusehen und Charlie [Whiting] nimmt das sehr ernst. Wir sehen uns das momentan in den Meetings an, denn es gibt viele Dinge, die die Fahrer tun, die sie womöglich nicht tun müssten", meinte Michael.