Der Besitzer des Hispania Racing F1 Teams, Jose Ramon Carabante, hat versichert, dass sein Rennstall beim Saisonauftakt in Melbourne dabei sein und fahren wird. Nachdem der Rennstall seinen neuen Boliden F111 beim letzten Saisontest in Barcelona zwar vorgestellt hatte, ihn aber nicht einsetzen konnte, hatten sich schnell wieder Zweifler gemeldet, die nicht daran glaubten, das Auto werde in Melbourne fahrbereit sein.

Als offiziellen Grund für den verpassten Testeinsatz benannte das Team Dämpferteile aus den USA, die noch im Zoll festhingen. "Es ist sicher, dass wir in Australien sein und dort fahren werden", betonte Carabante laut der Zeitung El Pais. Dennoch wird es so sein, dass der Renner wohl erstmals im Training im Albert Park wirklich auf die Strecke geht - außer das Team schafft es trotz des recht straffen Zeitplans, vor allem in logistischer Hinsicht, noch irgendwo einen Straightline-Test vor Trainingsbeginn in Melbourne einzuschieben.

Die anderen Neuen besiegen

Carabante räumte ein, dass die Vorbereitung auf die zweite Saison seines Teams nicht ideal war. "Vielleicht beenden wir das erste Rennen nicht, wir werden sehen, aber das Auto wird sich von jetzt an weiterentwickeln und es ist das klare Ziel, gegen die anderen zwei Teams, die voriges Jahr eingestiegen sind, zu kämpfen und sie zu besiegen", sagte er. Etwas weniger Sorgen wegen der Zuverlässigkeit hatte HRT-Teamchef Colin Kolles am Freitag in Barcelona geäußert. Aufgrund der neuen Partnerschaft mit Williams schien er recht optimistisch und meinte, dieses Jahr arbeite man mit den richtigen Leuten zusammen.

Jose Ramon Carabante und seine Fahrer, Foto: Sutton
Jose Ramon Carabante und seine Fahrer, Foto: Sutton

So sah das auch Chef-Ingenieur Toni Cuquerella. "Wir verlassen uns auf das Chassis des Vorjahres, aber 95 Prozent des Autos sind neu. Wir haben einen Cosworth-Motor der neuesten Spezifikation und wir haben das Chassis für das neue Getriebe und die Hydraulik angepasst, die wir von Williams bekommen. Die Zusammenarbeit mit ihnen hat uns einen technologischen Fortschritt von drei Jahren ermöglicht. Es ist eindeutig, dass dieses Auto viel besser ist als das aus dem Vorjahr", erklärte Cuquerella.

Es wird noch verhandelt

Das Budget von HRT soll bei 45 Millionen Euro liegen, laut Kolles ist der Etat für die Saison 2011 auch schon abgesegnet. Laut Carabante wird aber noch mit Sponsoren verhandelt. "Wir verhandeln mit einigen Sponsoren", meinte er. Sollten allerdings nicht genügend Geldgeber aufgetrieben werden, um das Budget auf diese Weise aufzufüllen, will Carabante für den Fehlbetrag aufkommen.

Auf Fahrerseite hat derweil Narain Karthikeyan versichert, dass er innerhalb weniger Rennen der anstehenden Saison wieder den passenden Speed finden wird. Bislang war sein Teamkollege Tonio Liuzzi der Schnellere, obwohl der Italiener nur wenig testen konnte. Karthikeyan hat allerdings auch mehrere Jahre Formel-1-Abstinenz wettzumachen. "Ich fuhr zwei Tage im Regen und das lief sehr gut. Auf einer trockenen Strecke muss ich das Limit noch suchen, aber mit meinem neuen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi habe ich eine gute Referenz", zitierte formule1.nl den Inder.

Viele kluge Leute

Aufgefallen war Karthikeyan, dass sein Fahrstil und der von Liuzzi recht ähnlich sind, was er durchaus als Vorteil für sich und das Team sah. "Gebt mir ein paar Rennen und ich werde ohne Zweifel das Limit finden", versicherte er. Dass er bislang den F111 noch nicht fahren konnte, machte ihm wenig Sorgen. "Viele kluge Leute haben das Auto entworfen und ich hoffe, es ist gut genug, um das Beste der drei neuen Teams zu sein."