Der Formel-1-Ausstieg von Toyota 2009 war Timo Glock ein warnendes Beispiel - im Nachhinein betrachtet bescherte es der Karriere des Virgin-Piloten aber wohl gleich einen zweifach negativen-Karriereknick. Wie Timo Glock nun verlauten ließ, befand er sich für 2010 in Verhandlungen mit Renault, wählte dann aber mit Virgin die vermeintlich sicherere Variante.

"Als ich diese Entscheidung damals treffen musste, war die Formel 1 gerade in einer schwierigen Situation", so Glock im Bezug auf den Rückzug einiger großer Automobilhersteller wie BMW und eben Toyota. Auch Renault schien damals der nächste fallende Riese zu sein und war für den 28-Jährigen daher eine zu unsichere Option. "Es war nicht einfach, denn ich hatte erst kurz zuvor gesehen, wie sich Toyota verabschiedet hatte. Deshalb habe ich mich persönlich für die sichere Variante entschieden", so der Ex-GP2-Champion.

Im Nachhinein stellte sich diese Entscheidung als falsch heraus. Renault stieg zwar mittlerweile als eigenständiges Team aus, bleibt als Motorenlieferant aber weiter vollstens involviert und der fast unveränderten Nachfolge-Mannschaft von Lotus Renault GP scheint mit dem innovativen R31-Boliden für 2011 ein goldener Wurf gelungen zu sein. Das Auto gilt bereits als Geheimtipp für die neue Saison und dürfte eventuell sogar siegfähig sein.

Für Glock, der sich mit dem unterlegenen Virgin 2010 am Ende des Feldes plagte, stellte die verpasste Chance aber keinen Grund zur Klage dar. "Natürlich könnte man jetzt sagen: 'Wenn ich doch nur unterzeichnet hätte!' Aber das hätte damals eben auch bedeutet, bei Besitzern zu unterschreiben, die ich so nicht haben wollte", meinte der Deutsche.

Noch hat Timo Glock keine Eile - aber wann läuft ihm die Zeit für einen Wechsel zu einem Top-Team endgültig davon?, Foto: Sutton
Noch hat Timo Glock keine Eile - aber wann läuft ihm die Zeit für einen Wechsel zu einem Top-Team endgültig davon?, Foto: Sutton

Anstatt sich weiter mit der Vergangenheit zu befassen, blickte der 28-Jährige also lieber in die Zukunft. "2011 ist auch ein wichtiges Jahr, gerade vor dem Hintergrund der Bewegung auf dem Fahrermarkt", war sich Glock sicher. Der Ex-Jordan und Toyota-Fahrer wollte vor seinem zweiten Jahr mit dem britischen Team von Sir Richard Branson und trotz aller Vorfreude auf Verbesserungen mit Virgin, auch seine Optionen für 2012 nicht aus den Augen verlieren.

"Wenn es aus irgendwelchen Gründen 2011 alles nicht so gut klappt, dann muss ich mich ganz einfach auf die Zukunft vorbereiten", so Glock. "Ich sehe mich selbst nicht so sehr als Nachzügler und natürlich ist es nach wie vor mein Traum, irgendwann für ein Top-Team, wie Ferrari, Red Bull oder Mercedes zu fahren", stellte der Deutsche klar.