Vor dem Beginn der Testfahrten war die sogenannte Simulator-Krankheit ein großes Thema in der Formel 1. Besonders Michael Schumacher soll damit gekämpft haben. "Michael litt in seiner Karriere des Öfteren an der Simulator-Krankheit, wodurch er nicht lange im Simulator bleiben konnte. Dieses Problem tritt bei vielen Menschen auf, die mit Simulatoren arbeiten - eingeschlossen beim Militär und der Luftfahrt", teilte Mercedes daraufhin mit.

Virgin-Technikchef Nick Wirth hat sich dieser Situation noch einmal angenommen. Virgin besitzt keinen eigenen Windkanal und hat den neuen Boliden ausschließlich am Computer per CFD konstruiert. Man sollte also nicht unter der kuriosen Krankheit leiden, wenn man bei Virgin anheuern möchte.

Call of Duty spielen hilft

Jüngere Fahrer hätten laut Wirth nicht mit dem Problem zu kämpfen: "Die Jüngeren sind mehr an Video-Spiele gewöhnt. Selbst wenn sie Spiele wie 'Call of Duty' zocken, werden sie nicht krank." Das sei eine Generationen-Angelegenheit. "Wenn mein Sohn in den F1-Simulator springt, geht es ihm gut", plauderte Wirth aus dem privaten Nähkästchen. "Ihr Gehirn ist komplett programmiert."

Der Brite ist überzeugt, dass Schumacher während seiner Kindheit keine Computer-Spiele gespielt hat. Gleichzeitig ist der sicher, dass der Mercedes-Pilot seine Krankheit kurieren könne. Dafür führte Wirth ein prominentes Beispiel an: David Brabham. Der ehemalige F1-Fahrer und Sieger der 24 Stunden von Le Mans war eine der treibenden Kräfte bei der Entwicklung des Virgin-Simulators. Auch der 45-Jährige habe zu Beginn arge Probleme gehabt, sich an die virtuelle Welt zu gewöhnen.

"Das ist eine Sache des Training", ist Wirth überzeugt. "Anfangs ist David nach zehn Runden aus dem Simulator ausgestiegen und ihm war ziemlich schlecht. Dann haben wir den Simulator verbessert und jetzt will er gar nicht mehr aus dem verdammten Ding raus."