Ein kleiner Lichtblick im schrecklichen Unfall-Drama um Robert Kubica. Am Montagmorgen wurde der Pole aus dem künstlichen Koma erweckt, erkannte seine Familie und konnte sogar einige Worte mit seinem Manager sprechen. Ob weitere Operationen nötig sind, werden die behandelnden Ärzte bald entscheiden.

Die Motorsport-Welt blickt voller Hoffnung in Richtung des Santa Corona Krankenhauses in Pietra Ligure, wo Kubica unter permanenter ärztlicher Betreuung steht. In Gedanken ist auch sein Co-Pilot Jakub Gerber ganz nah beim 26-Jährigen. Gerber hatte den Horror-Crash beinahe unversehrt überstanden.

Noch immer ist nicht völlig klar, wie der Crash in die Kirchenmauer zustande kam. Auf die Frage, ob der Wagen oder Kubica selbst Schuld hatte, antwortete Gerber: "In einem Wettbewerb will man so schnell wie möglich sein. Robert ist einer dieser Fahrer, die sich Gedanken machen und immer einen Schritt vorausblicken. Er ist präzise, sauber und schnell - ein kompletter Fahrer."

"Wir wussten, dass die Fahrbahn rutschig war aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit", erinnert sich Kubicas Landsmann im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport an den schrecklichen Moment zurück: "Wir kamen ins Rutschen und das Auto knallte gegen eine Leitplanke. Das drückte uns nach außen und in die nächste Leitplanke."

Nachdem sich das Eisenstück durch die Front des Wagens gebohrt hatte, wusste Gerber, was die Stunde geschlagen hatte: "Ich habe sofort gesehen, dass etwas Schlimmes passiert ist. Robert hatte auch einen dicken Bluterguss unter dem Auge, nachdem sein Kopf gegen das Lenkrad geschlagen war. Er verlor das Bewusstsein und ich bin durch das Fenster ausgestiegen."

Dann beschreibt Gerber die dramatische Zeit der Rettungsaktion, die viel länger dauerte, als es hätte sein dürfen. "Der Krankenwagen kam sofort, dann die Feuerwehr. Die erste Crew hatte keine Schere, also mussten sie auf Verstärkung warten." Dazu konnte der Hubschrauber laut Gerber nicht in der Gegend landen, weshalb Kubica bewegt werden musste: "Dadurch ging noch mehr Zeit verloren". Zeit, in der der Formel-1-Pilot eine Menge Blut verlor.

Nach dem Unfall ist eine Sicherheitsdebatte im Rallye-Sport entflammt. "Wir sollten keine Autos haben, die an der Front so wenig gesichert sind", kritisierte Kubicas Co-Pilot. Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass so etwas passiert. Die Organisatoren müssten sich Gedanken machen, wie man den Piloten mehr Sicherheit bieten könne.