Nach dem mehr als mäßigen Debütjahr in der Formel 1 plant Virgin Racing für die anstehende Saison den nächsten Schritt. Der erste kleine wurde bereits getan - mit der Präsentation des neuen Boliden am Montag in London. Großartige Änderungen im Vergleich zum Vorjahresmodell halten sich in Grenzen, Revolutionäres, wie der Renault-Auspuff oder McLarens Seitenkasten, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen.

Das neue Arbeitsgerät von Timo Glock und Debütant Jerome d'Ambrosio wurde abermals ausschließlich am Computer designt. "Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, auf höchstem Motorsport-Level mitzuhalten mit einem Auto, das vollständig am Computer konstruiert wurde", blickte Technikchef Nick Wirth auf die Saison 2010 zurück: "Dabei haben wir ein paar harte Lektionen erteilt bekommen, die wir aber in unser Programm für 2011 aufgenommen haben."

Der MVR-02 aus der Vogelperspektive, Foto: Virgin Racing
Der MVR-02 aus der Vogelperspektive, Foto: Virgin Racing

So habe sich das Team beim Design des MVR-02 jeden bekannten Problems angenommen, "aber auf unserer einzigarten digitalen Art und Weise. Die Hydraulik- und Getriebeprobleme, die wir im vergangenen Jahr hatten, haben dazu geführt, dass wir in diesen Bereichen noch mehr CFD anwenden", erklärte Wirth.

Der MVR-02 sei laut Wirth ein riesiger Schritt im Vergleich zum Vorjahresauto. "Wir wollen den Wagen noch weiter entwickeln, nachdem wir angefangen haben, vom neuen Supercomputer von unserem Partner CSC zu profitieren", freute sich der Virgin-Technikchef. Man sei zuversichtlich, dass sich der neue Bolide in Sachen Aerodynamik stark verbessert habe - trotz der neuen Regeln.

Einen weiteren Vorteil des Teams für 2011 sieht Wirth im neuen Reifenlieferanten: "Wir können am Computer sehr realistische Reifen-Modelle im Bezug auf Wärme produzieren. Wir freuen uns, dass uns unsere beiden Fahrer in diesem Bereich ein positives Feedback gegeben haben."

Wie sich der MVR-02 auf der Strecke schlägt, wird man schon bald sehen. Ab dem kommenden Donnerstag starten die zweiten Testfahrten in diesem Jahr im spanischen Jerez. Zum Testauftakt war Virgin in Valencia noch mit einem Vorjahresauto angetreten.