Wie bereits angekündigt, macht Williams ernst und versucht sich an der Börse. Ab März werden 27,39% des Teams offiziell an der Frankfurter Börse angeboten. Eine schweizer Bank wird für den Börsengang als Organisator im Einsatz sein und sich ebenso um die Verwaltung kümmern. Sir Frank Williams hält aber trotz allem weiterhin die Mehrheitsanteile am englischen Traditionsteam und wird auch Teamchef bleiben.

Entscheidend für den Börsengang, sei die Möglichkeit gewesen, die Zukunft des Privatteams langfristig sichern zu können. Schnelles Geld sei nicht im Vordergrund gestanden, hieß es. "Ich habe einige Jahre darüber nachgedacht, wie man die Besitzverhältnisse bei Williams so aufteilen könnte, dass die Ziele die gleichen bleiben werden, wie sie es waren, als Patrick Head und ich das Team 1977 gegründet haben", erklärte Frank Williams. "Mein Anspruch war es immer, als unabhängiger Konstrukteur in der Formel 1 an den Start zu gehen. Das war und ist meine größte Leidenschaft und - Gott sei Dank - so lange es gesundheitlich bei mir noch geht, wird das auch so bleiben", stellte der Brite klar.

Doch auch die langfristige Zukunft des Teams stehe im Vordergrund. "Es ist mein Wunsch, dass das Team auch noch in einem guten Zustand ist, wenn ich einmal nicht mehr da bin", sagte Williams. "Daher ist es enorm wichtig, nun bereits eine Führungsstruktur zu planen, die es Williams auch weiterhin erlauben wird, ein unabhängiger Konstrukteur zu bleiben - in Besitz und geführt von Leuten, die sich der Formel 1 ganz verschreiben", erklärte der Teamchef.

"Ich habe beschlossen, dass die beste Option nun einmal der Börsengang ist. Dadurch haben wir öffentliche Teilhaber, aber auch einen stabilen Kern an Langzeit-Investoren, die eng mit in die Führung des Teams eingebunden werden", meinte der Brite. "Das wird Stabilität gewährleisten, sowie eine gute Leitung des Teams und ich denke auch, dass und das hilft, die besten Leute und Partner für uns zu gewinnen", erklärte Williams.

Trotz Privatteam und vielen Gemeinsamkeiten mit Williams - Peter Sauber will nicht an die Börse, Foto: Sutton
Trotz Privatteam und vielen Gemeinsamkeiten mit Williams - Peter Sauber will nicht an die Börse, Foto: Sutton

Währenddessen hat Peter Sauber Gerüchte heruntergespielt, er habe mit seinem Team ähnliche Pläne wie Williams. Nicht überall sucht man sein Heil also an der Börse. Zwar gab der Schweizer an, wenn er in ein paar Jahren 70 werden würde, nicht mehr am Kommandostand stehen zu wollen - einen Börsengang des Teams konnte er aber vorerst ausschließen. "Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Gründe dafür nicht verstehe - das ist alles, was es zu dem Thema zu sagen gibt", meinte Sauber gegenüber formula1.com.

Auch eine Übernahme durch Sponsor Telmex, unter Federführung des reichen Mexikaners Carlos Slim, schloss Sauber vorerst aus. "Es war nie der Plan, dass Carlos so direkt mit dem Team zu tun haben wird", stellte der Schweizer klar. "Außerdem muss ich ehrlich zugeben, dass es sich gut anfühlt, dass wieder 100% des Teams mir gehören", freute sich der Teamchef.