Halb im Spaß, halb ernst beklagte sich Rubens Barrichello zum Jahreswechsel darüber, dass die Formel-1-Fahrer in diesem Jahr viel zu viele Knöpfe am Lenkrad drücken müssten. Zumindest in einem Punkt hat er recht: Mit KERS, dem verstellbaren Heckflügel und diversen anderen Einstellmöglichkeiten am Lenkrad müssen die Piloten 2011 Fingerfertigkeit beweisen.

"Es ist sehr interessant für den Fahrer", sagt Nico Rosberg. "Man muss alles aktivieren, nach jeder Kurve und auf jeder Geraden musst du verschiedene Sachen machen." Der Deutsche probierte die verschiedenen Funktionen in der letzten Woche im Simulator in Brackley aus. "Es ist sehr kompliziert, man muss sich erst daran gewöhnen", sagt er. "Denn man muss nicht nur einen Knopf drücken, sondern diesen auch für eine bestimmte Zeit gedrückt halten. Das ist echt nicht ohne."

Gefahr im Regen

Ferrari Technikchef Aldo Costa sieht in den vielen neuen Aufgaben für die Fahrer sogar eine Gefahr: "Wir haben eine inakzeptable Grenze erreicht", klagte der Italiener. Derzeit diskutiere die Technische Arbeitsgruppe darüber, wie viel Knopfarbeit man den Fahrern zumuten könne. Dafür laufen die Simulatoren heiß. "Wir überdenken, ob die Fahrer alle diese Komponenten im Griff behalten können - es ist eine Extremsituation."

Gerade im Regen oder bei schwierigen Bedingungen könnte es gefährlich werden. "Man muss in kurzer Zeit einige Entscheidungen treffen, auf Knöpfe drücken und trotzdem noch das Auto fahren", sagt Fernando Alonso. "In einigen Fällen, etwa bei Regenrennen, bei schlechter Sicht und Ähnlichem müssen wir das checken."