Nachdem die erwarteten Ergebnisse ausblieben, musste Michael Schumacher 2010 ziemlich viel Kritik einstecken. Dennoch sind die F1-Veteranen Martin Brundle, John Surtees und Jody Scheckter überzeugt, dass die Rückkehr des Deutschen die richtige Entscheidung gewesen ist. "Mercedes gab ihm die Chance und er nahm diese liebend gern an. Er liebt das Rennfahren und ich denke, wir sollten ihm einfach noch etwas Zeit geben", sagte Brundle.

"Er hat meinen Respekt. Er wollte unbedingt zurück und das ist es, was am Ende zählt. Es gibt kein richtig oder falsch - die Leute sind in dieser Sache zu voreingenommen", fuhr er fort. Allerdings gibt Brundle zu, dass Schumacher vor dem Saisonstart selbst den Mund etwas zu voll genommen hat. "Er hat einen Fehler gemacht, indem er meinte, dass er nur hier sei, um Weltmeisterschaften zu gewinnen. Damit hat er sich selbst die Latte zu hoch gesetzt", meinte Brundle.

"Schumacher hätte lieber sagen sollen: da draußen gibt es viele junge Piloten und ich werde mein Bestes versuchen. Ich werde Nico und das Team unterstützen", so Brundle weiter. Für Scheckter könnte der Spaßfaktor durchaus ein Grund für Schumachers Rückkehr sein. "Es ist sehr schwer, nach der F1 etwas Anderes zu finden. Ich kann mir vorstellen, dass er die F1 jetzt mehr genießt als damals als er anfing, vermutlich weil es jetzt eine größere Herausforderung für ihn darstellt", sagte der Weltmeister von 1979.

Erwartungen, dass Schumacher wieder an seine Erfolge anknüpfen kann, sind laut Surtees unrealistisch. "Er ist in eine andere Welt zurückgekehrt. Die Autos und die Regeln haben sich verändert, er musste alles neu lernen", meinte Surtees. Brundle, der mit Schumacher 1992 bei Benetton fuhr, glaubt, dass für den Deutschen das größte Problem seine veränderte Position im Team ist. Bei Ferrari war er jahrelang die unangefochtene Nummer eins, bei Mercedes ist das nicht mehr der Fall.

"Bei Ferrari musste oft der Teamkollege auf die Strecke, um die Reifen zu testen, weil Michael keine Zeit verschwenden wollte. Sein Teamkollege war nur da, um ihn zu unterstützen. Wenn ich die Chance gehabt hätte, hätte ich es auch getan. Niki Lauda, Alain Prost und Ayrton Senna taten es Schumacher gleich - alle großen Champions waren rücksichtslos", erklärte Brundle.